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Neuer Anlauf in Sachen Silbersee Frust bei Bürgern: Landespolitik reagiert nicht auf Offenen Brief

Mit großer Frustation ist in Kakerbeck die Nichtbeachtung eines Offenen Briefes an die Landespolitik zur Kenntnis genommen worden. Es geht um die Giftgrube Brüchau.

Von Cornelia Kaiser 31.05.2025, 15:00
Erst vor wenigen Tagen sind diese ehemaligen Werbeschilder an der B71 zu Protestschildern umfunktioniert worden. Die besorgten Bürger wollen weitermachen.
Erst vor wenigen Tagen sind diese ehemaligen Werbeschilder an der B71 zu Protestschildern umfunktioniert worden. Die besorgten Bürger wollen weitermachen. Foto: Cornelia Kaiser

Kakerbeck/Brüchau - Er hat sie alle angeschrieben. Landes-Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU), Amtsvorgänger und Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD), Landtagspräsident Gunnar Schellenberger und auch die Vorsitzenden der einzelnen Landtagsfraktionen. „Aber ich habe null Rückmeldungen erhalten“, sagte Kakerbecks Ortschaftsratsmitglied Steffen Lötge während der jüngsten Sitzung des Gremiums.

Die Ignoranz der politischen Klasse ist erschreckend.

Steffen Lötge, Ortschaftsratsmitglied

Lötge hatte zu den Initiatoren einer Bürgerversammlung am 2. Mai gehört, an deren Ende ein Offener Brief an die Landespolitik gestanden hatte. Darin hatten Menschen aus Brüchau und Umgebung noch einmal auf die nach ihrer Ansicht alternativlose Auskofferung der Giftschlammgrube (Silbersee genannt) und auf die mangelnde Transparenz im Verfahren rund um eine mögliche Teil-Einkapselung des Giftmülls vor Ort hingewiesen. Letztere wird von der Betreiberfirma der Grube, Neptune Energy, angestrebt.

„Die Ignoranz der politischen Klasse ist erschreckend“, sagte Lötge nun anhand der ausgebliebenen Reaktionen und schlug vor, im September noch einmal eine Bürgerversammlung einzuberufen und dann die zuständigen Landesvertreter direkt dazu einzuladen. Um dem Ganzen mehr Gewicht zu verleihen, soll Kalbes Stadtoberhaupt Andreas Pietsch (parteilos) hierbei federführend agieren. Da er sich jedoch bis dato im Urlaub befand, konnte er sich aktuell noch nicht zu dem Vorhaben äußern.