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Neuer Park Jeetze/Kahrstedt soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen Fünf weitere Windräder à 140 Meter

Von Conny Kaiser 27.02.2013, 01:12

Rund um die Dörfer Kahrstedt, Jeetze, Dolchau und Siepe gibt es bereits 23 Windräder unterschiedlicher Größe. Nun kommen fünf weitere Rotoren hinzu. Und deren Nabenhöhe beträgt beachtliche 140 Meter.

Kahrstedt l "Bis Ende des Jahres sollen die neuen Anlagen in Betrieb genommen werden", so Projektmanager Andrej Oehlert vom Bremer Unternehmen wpd. Dieses will den Windpark Jeetze/Kahrstedt errichten. Oehlert und sein Kollege Nils Warburg reisen derzeit durch die Region, um den Ortschaftsräten die Pläne vorzustellen.

Die sind bereits sehr konkret. Davon konnten sich am Montagabend auch die Kahrstedter Ratsmitglieder überzeugen. So wird bereits im März/April mit der Genehmigung des Windparks gerechnet. Dieser wird zwar mit fünf statt acht Rotoren kleiner als ursprünglich vorgesehen, dafür jedoch sind die Windräder deutlich leistungsstärker - und haben eine Nabenhöhe von 140Metern. Rund um den künftigen Windpark gibt es schon 23 weitere Anlagen, doch sind die meisten deutlich kleiner.

Die neuen Windräder sollen nahe des landwirtschaftlichen Weges zwischen Kahrstedt und Jeetze errichtet werden. Ganz in der Nähe kreuzt der Weg von Dolchau nach Siepe. "Bevor es losgeht, wird es aber noch einmal eine richtige Anlaufberatung geben", versprach Andrej Oehlert am Montagabend. Das Unternehmen, für das er arbeite, werde über die gesamte Laufzeit - und die solle mindestens 20 Jahre betragen - Ansprechpartner bleiben.

Den Windpark Jeetze/Kahrstedt plant es bereits seit 2009. Die Vorarbeiten sind so gut wie abgeschlossen. Der Park werde auf einer Gesamtfläche von 119 Hektar errichtet, wobei acht Prozent davon der Kommune gehören würden. Das gelte auch größtenteils für die Wege, von denen einige für die Bauphase verbreitert werden müssten. Mitunter seien auch temporäre Wege mithilfe von Stahlplatten zu schaffen, um das Baugebiet zu erreichen. Die gewonnene Energie werde später über ein ebenfalls zu verlegendes Kabel über das Umspannwerk Güssefeld ins Netz eingespeist, sagte Oehlert.

"Wir haben die Dinger vor der Nase, aber wir haben nichts davon."

Ortsbürgermeister Uwe Wolff

Natürlich werde es im Zuge des Projektes nicht nur Ausgleichsmaßnahmen, sondern auch Entschädigungszahlungen an die Kommune geben, so der Manager weiter. Doch da konnte sich Kahrstedts Ortsbürgermeister Uwe Wolff nicht mehr zurückhalten: "Ihre Worte in allen Ehren", sagte er, "aber wir hier in den Orten werden davon keinen Cent sehen. Wir haben die Dinger vor der Nase, aber wir haben nichts davon." Denn der Haushalt der in Konsolidierung befindlichen Stadt Kalbe, zu der auch Kahrstedt gehöre, schlucke jede Entschädigung.

"Ich bin sowieso grundsätzlich gegen die Anlagen, weil daran nur der wirklich verdient, der investiert", sagte der Ortsbürgermeister - wissend, dass es wohl kein Zurück mehr geben dürfte. Der Regionalplan weist die besagte Fläche als Windgebiet aus und Einwände der Genehmigungsbehörden werden kaum noch erwartet. Deshalb positionierte sich auch der große Rest des Ortschaftsrates nicht gegen die Anlagen.