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Fusionsküche Afghanische Teigtaschen, deutscher Appetit

Zum zweiten Mal haben Kalbenser und Flüchtlinge am Montag miteinander gekocht, gegessen, erzählt und gesungen. Fusionsküche heißt das.

Von Cornelia Kaiser 29.09.2016, 03:00

Kalbe l Schon beim Eintritt in das Treppenhaus duftet es verführerisch nach Knoblauch und orientalischen Gewürzen. Dazwischen mischt sich der Geruch von Rosmarinkartoffeln und Hähnchenfleisch. Genau das ist nämlich der Beitrag, den das Team des Kalbenser Jugendfreizeitzentrums „Kroko“ diesmal zur deutsch-afghanischen Fusionsküche leistet. Die ist im Zuge der Interkuturellen Woche organisiert worden und hat nicht nur Kalbenser, sondern auch eine große Anzahl der in der Stadt lebenden Flüchtlinge angelockt.

Die meisten von ihnen stammen aus dem Land am Hindukusch. Und natürlich zaubern sie nun ein paar Nationalgerichte auf die großen Teller, wobei es dabei in der „Kroko“-Küche ziemlich eng wird. Eins der Gerichte trägt den Namen Mantu und bedeutet so viel wie „Ich und Du“, erzählt Fatima Amiri lachend. Nicht nur sie kann sich schon sehr gut auf Deutsch verständigen. Richtig beeindruckend ist es allerdings, den afghanischen Kindern zuzuhören. Selbst wenn sie untereinander kommunizieren, wechseln sie zwischen der Sprache ihrer Eltern und der ihrer deutschen Freunde. Und davon haben sie dank Kindergarten und Schule bereits eine ganze Menge.

Und so herrscht auf dem Flur und in den Räumen des „Kroko“ ein ziemliches Gewusel und ein lautes Stimmengewirr, in das sich später auch noch die Musik afghanischer Männer mischt. Dies ist der Beitrag, den die Familienväter zu der Veranstaltung leisten. Ihre Frauen stehen derweil in der Küche und es wird deutlich, dass dies für sie auch eine hervorragende Möglichkeit der Kommunikation ist.

Diese gibt es aber dank der Sprachkenntnisse vieler Afghanen auch mit den anwesenden Kalbensern. Und die lassen sich nicht lange bitten, als es heißt, doch einmal von den leckeren Mantu zu probieren. Sie sind mit Lammfleisch sowie einem Gemisch aus Zwiebeln, Linsen und verschiedenen Gewürzen gefüllt.

Die Fusionsküche ist mit Unterstützung des Netzwerkes Miteinander organisiert worden. Wie dessen Mitarbeiterin Cathleen Hoffmann informiert, sei schon im November die nächste Veranstaltung dieser Art geplant. Dann allerings werde nicht afghanisch-deutsch, sondern indisch-deutsch gekocht. Denn auch aus diesem Land leben Menschen in der Region.