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Zehntes Klassentreffen des Abiturjahrganges 1962 / Dieter Gnauck war damals 23 Jahre alt und Klassenlehrer von 31 Abiturienten Gnauck: "Als junger Lehrer kann man die ganze Welt erobern"

19.09.2012, 03:22

Gardelegen (iwi) l In der Schule, in der sie 1962 für ihr Abitur lernten, wurden vor wenigen Tagen wieder Erstklässler eingeschult. Die Reutter-Grundschule war vor 50 Jahren noch die Geschwister-Scholl-Oberschule - mit zwei Abiturklassen mit 19 und 31 Schülern. Am Sonnabend kamen 20 von ihnen zum zehnten Klassentreffen in die Fischerhütte Gahrns. Der Miester Edgar Passet hatte eingeladen, "doch leider haben sich nicht alle zurückgemeldet". Mit dabei war auch Dieter Gnauck, einst Klassenlehrer der B-Klasse, die vor 50 Jahren ihren Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich hatte. Die A-Klasse wurde von Herbert Moldenhauer zum Abitur geführt.

Gnauck erinnert sich noch gern an seine Schüler, die er in der neunten Klasse mit 42 Mädchen und Jungen als ganz junger Klassenlehrer übernahm. Gnauck war 23 Jahre alt, frisch vom Studium: "Das war toll. Als junger Lehrer kann man die ganze Welt erobern". Auch Passet hat seinen Klassenlehrer in guter Erinnerung: "Er hat das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse mit geprägt." Und als junger Lehrer sei Gnauck schon besonders gewesen: "Er hat auch mal auf dem Tisch gesessen, das haben die anderen nicht gemacht." Gnauck selbst beurteilt die nur fünf Jahre Altersunterschied von ihm zu seinen Schülern im Rückblick positiv: "Das war schön, man war so nah dran." So ist es auch über die Jahrzehnte geblieben, inzwischen ist auch ein Großteil seiner Schüler in Rente. Viele sind in der Region geblieben, einer kam am Sonnabend aus Schleswig-Holstein, einer aus Berlin. Henning Glende sahen die Mitschüler erst nach der Wende wieder, er war 1965 noch über die grüne Grenze geflüchtet und studierte in der Bundesrepublik Veterinärmedizin.