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GroßbrandFlammeninferno auf Betriebsgelände

Ein Kunststoffverarbeitungsbetrieb in Gardelegen stand am Mittwoch Flammen. Die Restlöscharbeiten dauern am Donnerstag an.

Von Ilka Marten 24.05.2017, 22:53

Gardelegen l Kilometerweit waren die schwarzen Rauchwolken eines Großbrandes über Gardelegen am Mittwochabend zu sehen. Wie Polizeisprecher Gerd Schönfeld mitteilte, ging um 18.48 Uhr die Meldung über einen Brand auf dem Gelände der Frapa-Plast GmbH an der Stendaler Chaussee ein. Nach ersten Erkenntnissen waren auf dem Firmengelände Kunststoffteile in Brand geraten. Dieser Brand drohte aufgrund der großen Hitzeentwicklung auf eine angrenzende Lagerhalle überzugreifen. Durch den schnellen Einsatz der 19 Wehren aus Gardelegen und den umliegenden Gemeinden konnte dies verhindert werden, so Schönfeld.

Insgesamt waren 120 Einsatzkräfte mit 30 Fahrzeugen, darunter auch die Feuerwehr des Gefechtsübungszentrums Letzlingen, im Einsatz. Weil das Übergreifen der Flammen verhindert werden konnte, wurde auch eine mögliche Gefährdung der Dieseltanks auf dem Betriebsgelände ausgeschlossen.

Aufgrund der größeren Mengen an brennendem Material, zum Teil lose oder in Gitterboxen gelagert, werde sich ein kontrolliertes Abbrennen noch über mehrere Stunden hinziehen. Entgegen einer ersten Meldung habe es keine leicht verletzte Person gegeben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ermittlungen zur Brandursache waren aufgrund der enormen Hitze am Brandort noch nicht möglich. Zur Schadenshöhe machte der Polizeisprecher noch keine Angaben. Hunderte Schaulustige verfolgten das Geschehen.

Die Einsatzkräfte aus Gardelegen und Umgebung wurden in der Nacht von der Feuerwehrbereitschaft der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf abgelöst, die um 1.20 Uhr alarmiert wurde. Ab 11 Uhr am Donnerstag werden wieder die Wehren der Hansestadt Gardelegen vor Ort sein. "Alle Produktionshallen sowie das Silo mit Holzpellets und das Heizhaus konnten gehalten werden", sagte Kreisbrandmeister Torsten Schoof am Donnerstagvormittag.

Laut Internetseite der Frapa-Plast GmbH ist der Betrieb auf das Sortieren von Kunststoffen spezialisiert. Sortiert werden Angüsse, Kleinteile, Kappen, Mischbrocken aus allen Bereichen der Kunststoffindustrie. Das Unternehmen Frapa-Plast wurde 2004 gegründet, zunächst mit Standorten in Apenburg und Kakerbeck. Seit 2014 ist das Unternehmen in Gardelegen ansässig, es zog in die Hallen und Geschäftsräume der einstigen Swedwood GmbH an der Stendaler Chaussee ein. 2013 hatte der Betrieb die Immobilie erworben.

Seit Februar 2014 wird in dem Standort an der Stendaler Chaussee gearbeitet. Massen- und technische Kunststoffe, die von Unternehmen - hauptsächlich der Automobilindustrie - aus ganz Deutschland und der Region kommen, werden im Unternehmen vermahlen und schließlich in Form von Granulaten wieder angeboten. Bei der Aufnahme des Betriebsstandortes in Gardelegen im Februar 2014 arbeiteten dort 40 Mitarbeiter.