Hilfe für die, die bleiben

Gardelegen l Die Weltkarte in ihrem Büro ist mehr als passend. Denn in ihrem Büro des Paritätischen sitzen Leute aus aller Welt. Frauen und Männer mit vielen Fragen und manchmal noch schlechten Deutschkenntnissen. Anna Mudrich (23) ist Ansprechpartnerin für die, die bleiben dürfen. Sie betreut in Gardelegen die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer. Ein Angebot, das vom Bundesinnenministerium gefördert wird.

In den ersten Monaten war die Sozialarbeiterin zunächst vorallem in Salzwedel tätig. Gleich in direkter Nachbarschaft zur Volkshochschule ist sie Ansprechpartnerin für Frauen und Männer, die im Integrationskurs Deutsch lernen. Auch in Gardelegen läuft inzwischen wieder ein Kurs. Für Flüchtlinge, die noch nicht anerkannt sind, sind die Mitarbeiter der Awo Ansprechpartner. Mit ihren dortigen Kollegen ist Anna Mudrich die ersten Wochen auch mitgelaufen, um sich vorzustellen – und Klienten zu übernehmen.

Allerdings: Sie ist nicht nur für anerkannte Flüchtlinge Ansprechpartner, sondern auch für EU-Bürger. So betreut Mudrich in Salzwedel eine Familie aus Bulgarien, half ihr bei der Wohnungssuche.

Die Arbeitssuche wird künftig auch in Gardelegen eine der Hauptaufgaben sein. „Durch das neue Integrationsgesetz können Personen, die anerkannt sind, nur dann recht schnell ihren Wohnort wechseln, wenn sie auch Arbeit haben“, so Mudrich. Und nicht viele wollen bleiben.

Aus Syrien, Iran, Afghanistan und Indien kamen viele Klienten in Gardelegen bisher. Einige hatten bereits Abschlüsse vorzuweisen, „es dauert allerdings einige Monate, bis die in Deutschland anerkannt werden“. Mudrich hilft beim Bewerbungsschreiben genauso wie bei der Suche nach Arbeit oder bei einem Kita-Platz. Sie begleitet Familien, wenn die sich eine Kita anschauen, „aber wer das alleine kann, soll das ruhig alleine machen“.

Das Angebot des Paritätischen solle „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein. Neulich kam ein Klient mit der komplett fertigen Bewerbungsmappe. „Da habe ich nur noch einmal drüber geschaut“, sagt Mudrich. Doch wenn Bedarf ist, hilft sie auch beim Schreiben.

Auch wenn die von ihr betreuten Frauen und Männer in den Integrationskurs gehen, „bringen viele noch einen Dolmetscher mit, wenn sie bei mir sind“, sagt Mudrich. Die Sprachhürde ist manchmal groß. Die Suche nach Arbeit werde für viele Flüchtlinge in der Region nicht einfach werden, denn „es sind viele ungelernte Kräfte dabei“.

Erreichbar ist Anna Mudrich in ihrem Büro, Thälmannstraße 40, oder unter 03907/776 90 45, per Mail unter mbe-ga-saw@paritaet-lsa.de. Sprechzeiten sind Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 13 Uhr und Freitag von 9 bis 11 Uhr.