Neuwahl „Ja, ich mach‘s“
Uwe Schlonsak, Ortswehrleiter von Wiepke, ist der neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Gardelegen.
Berge l Es blieben ihm nur wenige Minuten Bedenkzeit, nachdem Sven Rasch, bisheriger Verbandsvorsitzender und Stadtwehrleiter der Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen, ihn als Kandidaten für die anstehende Wahl des neuen Verbandsvorsitzenden vorgeschlagen hatte. Denn Rasch selbst stand aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht wieder zur Verfügung. Das hatte er bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Alle warteten gespannt. Dann das erlösende „Ja, ich mach´s“ von Uwe Schlonsak, dem engagierten Ortswehrleiter und aktiven Firefighter aus Wiepke. „Ich wollte es eigentlich nicht machen, aber wir werden das Kind schon schaukeln“, erklärte der Feuerwehrmann.
Beifall brandete auf, der die Erleichterung der anwesenden Einsatzkräfte des Kreisfeuerwehrverbandes Gardelegen erkennen ließ. Denn damit ist die Zukunft des Verbandes für die kommenden vier Jahre gesichert, was zu Beginn der Sitzung ganz und gar nicht klar schien. Uwe Schlonsak zur Seite stehen im geschäftsführenden Vorstand Kreisbrandmeister Torsten Schoof als sein Stellvertreter und Andreas Ulrich als Kassenwart. Die beiden hatten sich in ihren Funktionen wieder zur Wahl gestellt und waren von den anwesenden Verbandsmitgliedern einstimmig in ihren Ämtern bestätigt worden.
Zuvor hatte Ingo Kaufhold, der dem vor 29 Jahren gegründeten Verband selbst jahrelang vorstand und der als Wahlleiter fungierte, noch einmal deutlich gemacht, was sein würde, wenn sich keiner findet, der den Vorsitz übernimmt. Dann würde der alte Vorstand geschäftsführend tätig bleiben, die Abwicklung vorbereiten und bis zum 31. März 2020 eine Versammlung einberufen, um den Kreisfeuerwehrverband Gardelegen aufzulösen. „Das kann heute nicht Ziel der Veranstaltung sein“, machte Kaufhold deutlich. Er habe heute von so vielen positiven Aktivitäten gehört, so viele Aufgaben wurden verteilt, das dürfe nicht aufgegeben werden, das könne nicht Ziel und Zweck der Kameradschaft sein. „Ich habe euch kennen gelernt als Kameraden, die sich für andere einsetzen. Das dürft ihr nicht aufgeben“, appellierte Kaufhold an die Anwesenden.
Auch ihm fiel ein Stein vom Herzen, als sich Uwe Schlonsak zur Wahl stellte, den Kaufhold als „Führungskraft mit Führungsqualitäten“ beschrieb. Genauso erging es Sven Rasch, der nicht umhin kam, fast zu jubilieren: „Ingo, wir haben es geschafft.“ Denn beider Ziel sei es mit Unterstützung des gesamten Vorstandes gewesen, den Kreisfeuerwehrverband Gardelegen zu erhalten, was nun für die nächsten vier Jahre erst einmal erreicht worden ist. Wie es zukünftig weitergehen wird, ob es weiterhin mit Salzwedel zwei Kreisfeuerwehrverbände im Altmarkkreis geben wird oder ob sie zu einem fusionieren, soll sich zeigen. Gesprochen wurde darüber in den vergangenen Jahren schon des Öfteren.
Am vergangenen Dienstag habe es dazu, darüber hatte Sven Rasch in seinen Ausführungen berichtet, ein erstes Treffen beider Verbände bei Landrat Michael Ziche gegeben. Hier waren die Probleme aufgezeigt worden, von denen sich eins mit der Vorstandsneuwahl für den Gardelegener Verband erst einmal erledigt hat. Im Salzwedeler Kreisfeuerwehrverband sei es laut Rasch noch nicht soweit. Hier habe sich noch niemand für den Vorstandsvorsitz gefunden, was auch Salzwedels derzeitige Verbandschefin Karin Wunderlich bestätigte, die neben Landrat Michael Ziche, Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher und Matthias Reps, Haupt- und Kämmereiamtsleiter der Stadt Klötze, als Gast in Berge war.
Deshalb, so Rasch, wird eine eventuelle Fusion Zukunftsmusik werden. Und sollte es soweit sein, habe der Landrat vor allem in der administrativen Arbeit Hilfe, sprich Entlastung von lästiger Büroarbeit, wie Ziche es später in seinem Grußwort ausdrückte, zugesichert. Die Entscheidung über eine eventuelle Fusion, auch das machte Ziche deutlich, liege aber voll und ganz bei den Wehren.
Dass es diesbezüglich noch keine Entscheidung gab, bedauert die Klötzer Stadtwehrleitung, wie Karsten Langleist, Ortswehrleiter von Wenze, stellvertretend mitteilte. Denn der Vorteil von einem Verband wäre, eine größere Stimme im Land zu haben.