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Klangspuren „Wütende“ Noten und lustige Töne

Klassik für Kinder erklang in der Gardeleger Kita Arche Noah. Im Rahmen der Reihe Klangspuren der Altmark-Festspiele waren Künstler zu Gast.

Von Gesine Biermann 09.12.2017, 00:01

Gardelegen l Dass sie alle Musik mögen, stellten sie schon mal zu Beginn klar. Die Frage von Konstantin Bruns beantworteten die Kinder der Gardeleger Kita Arche Noah am Donnerstag nämlich einstimmig mit einem begeisterten „jaaa“. Da fand es der 24-Jährige dann auch gar nicht so schlimm, dass sie zwar die Geige seiner Musikerkollegin Xi Wang erkannten, sein Cello am Anfang aber für einen Kontrabass hielten. Denn wichtig war schließlich, was die beiden musikalisch mitgebracht hatten. Und das klang toll, fanden die Kinder. Ob Bach, Haydn oder amerikanischer Blues, andächtig lauschte das sehr junge Publikum den ungewohnten Tönen. Obwohl Klassik ja eigentlich nicht unbedingt zu dem gehört, was Vier- bis Fünfjährige sonst mit Musik verbinden.

Dass die Jüngsten mit Klassik nichts anfangen können, damit räumten die beiden vielfach preisgekrönten Spitzenmusiker allerdings schnell auf. Staunend erlebten ihre kleinen Zuhörer nämlich, dass sich die Töne von Xi Wangs Geige auch mal traurig anhören können, Musik aber auch fröhlich klingen kann, wie Konstantin Bruns auf seinem Cello vorführte. Spitzenmäßig lustig fanden die Jungs und Mädchen aber vor allem die „wütenden Noten“, die Bruns anschlug. So mancher kleine Wüterich fand sich da wohl wieder.

Und natürlich war nun die Neugierde geweckt. Das konnten der Magdeburger Cellist und die New Yorker Geigerin gut verstehen. Praktischerweise hatten sie zwei kleine Kindergeigen mitgebracht, auf der sich einige Kinder mit Hilfestellung der Profis auch mal selbst ausprobieren konnten.

Übrigens: Auch den beiden jungen Leuten war der Spaß an diesem Konzert anzusehen. Und mit ihrer Fantasie begeisterten die Kinder auch die Musiker. Denn dass sie im musikalisch dargestellten, dahingleitenden Schwan eher einen traurigen Bären erkannten, fanden Konstantin und Xi doch ziemlich interessant.

Und so gab es nach dem kleinen Konzert dann auch begeisterte Gesichter auf beiden Seiten. Und genau das ist ja auch das Anliegen des Projektes Klangspuren, das als Ergänzung und Weiterführung des Musikunterrichtes gedacht ist und schon bei kleinen Kindern das Interesse an klassischer Musik wecken soll.

Dafür, dass er im Rahmen der Allianz Kulturstiftung den Anstoß zum Konzert gab und es auch unterstützte, sagten sowohl Kitaleiterin Petra Müller, als auch Carmen Seehafer von den Altmark Festspielen ein Dankeschön an Stefan Wolf von der Allianz-Vertretung in Kalbe.