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Kommunalpolitik Eine Aufgabe für den neuen Stadtrat

Der Gardeleger Finanzausschuss eine Herausforderung aufs Tapet gebracht: der Neubau einer Grundschule.

Von Cornelia Ahlfeld 18.05.2019, 07:00

Gardelegen l Eine neue Grundschule für Gardelegen als Ersatz für die Reutter-Grundschule? Diesen Gedanken brachte Stadtrat Rüdiger Wolf (Freie Liste/Feuerwehr) im Finanzausschuss ein. Auch wenn er nicht wieder für den Stadtrat kandidiere, mache er sich dennoch Gedanken, betonte Wolf. Eine Sanierung des denkmalgeschützen Gebäudes der Reutter-Grundschule sei finanziell und auch baulich mit einem hohen Aufwand verbunden. Die Schule sei mit 170 Schülern voll belegt. Es gebe räumlich gesehen keinerlei Reserven mehr. Die Kosten wären enorm. Es sei zu prüfen, ob „man nicht mit langfristiger Planung eine neue Schule baut“, so Wolf.

Anlass für Wolfs öffentliches Gedankenspiel mit Blick in die Zukunft ist ein Antrag der Linke-Fraktion zur Reutter-Grundschule. Die Fraktion hatte im Februar im Rahmen der Haushaltsdebatte eine Sanierung des maroden und vor allem feuchten Kellergeschosses der Schule – dort befinden sich auch die sanitären Anlagen – beantragt. Die Verwaltung hatte sich für eine Fortsetzung der Sanierung der Schule ausgesprochen. Allerdings sollte dieses Projekt als „großflächiges Thema“ im Zusammenhang mit einem Raumkonzept betrachtet werden. „Sollen die Toiletten tatsächlich im Keller bleiben oder nicht?“, gehörte unter anderem zu den Überlegungen. Die Fraktion zog seinerzeit ihren Antrag zurück. Am 15. April bestätigte dann auch der Stadtrat die Kellersanierung. Für die letzte Beratungsschiene der Ausschüsse vor Ende der Legislaturperiode hat die Linke-Fraktion erneut einen Antrag eingereicht, wonach die Planung für ein Raumkonzept mit aufgenommen werden soll. Die Fraktion halte eine bessere Raumaufteilung für sinnvoll und realisierbar. Da sich die Grundschule in einem denkmalgeschützten Gebäude befinde, sieht die Fraktion auch „sehr gute Chancen, überwiegend mithilfe von Fördermitteln diese Schule zu modernisieren“, heißt es im neuen Antrag der Linke-Fraktion.

„Ein Raumkonzept? Was soll dabei herauskommen“, fragte Wolf ins Versammlungsrund. Ein „Umziehen von oben nach unten und von unten nach oben“ würde nicht viel bringen. „Der neue Stadtrat sollte sich Gedanken über eine neue Schule machen, auch wenn die Kosten dafür enorm sein werden“, gab Rüdiger Wolf eine Aufgabe für den neuen Stadtrat vor.

„Ich sehe einen Neubau ein bisschen kritisch“, stieg CDU-Stadtrat Matthias Lübke in die Diskussion ein. Denn die Frage sei schließlich auch, was dann mit dem denkmalgeschützten Gebäude in der Innenstadt werden solle.

In das Gebäude der Reutter-Grundschule habe die Stadt schon sehr viel investiert, gab SPD-Stadtrat Walter Thürer zu bedenken. Dach, Fluchtwege und jetzt der neue Schulhof. „Ich bin da ein wenig hin- und hergerissen“, räumte Thürer ein. Auf der anderen Seite sei für die Sanierung des feuchten Kellergeschosses mit enorm hohen Kosten zu rechnen. „Wenn man Fördermittel dafür nutzen kann, wäre ein Neubau vielleicht gar nicht so verkehrt“, meinte Thürer.

Planspiele in Sachen Schülerzahlen und Schulentwicklung im Bereich Gardelegen gebe es natürlich, informierte Bürgermeisterin Mandy Zepig im Nachgang der Sitzung auf Volksstimme-Anfrage. Ein Schulneubau wäre langfristig gesehen durchaus eine Variante, zumal es im Bereich OdF-Straße – dort befindet sich auch der Hort der Reutter-Grundschule – keine Bildungseinrichtung gebe und viele Kinder aus diesem Bereich die Reutter-Grundschule besuchen würden. Aber konkrete Vorstellungen gebe es dazu derzeit nicht.