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Hansefest Kritik und viele Vorschläge

Es soll viel besser werden und möglichst nichts kosten - fasst man den Umfragebogen zum Hansefest 2015 zusammen.

Von Gesine Biermann 16.10.2015, 01:01

Gardelegen l Es ist eindeutig ein Beispiel für eine der unqualifiziertesten Begründungen, und doch spricht einer der Umfrageteilnehmer damit wohl aus, was viele meinen: Auf die Frage nach dem angemessenen Eintrittsgeld antwortet er oder sie nämlich mit dem bedeutsamen Satz: „Nichts, da nicht immer jeder für alles Geld bezahlen will...“ Wie dieser Bürger oder diese Bürgerin – die Umfrage war anonym, beantworteten insgesamt 487 Teilnehmer die Frage nach dem Ticketpreis im Fragebogen – und die meisten von ihnen sprachen sich für freien Eintritt aus. Vorschläge, wie ein Fest wie das Gardeleger Hansefest dann finanziert werden soll, wenn nicht über das Eintrittsgeld, gab es indes deutlich weniger. Allein mit den Standgeldern sei das nämlich komplett unmöglich, versichert gestern Veranstalter Alexander Kopke.

Dass „freier Eintritt doch auch in anderen Städten funktioniert“ – dieser und viele gleichlautende Hinweise finden sich ebenfalls auffällig häufig in der Umfrage –, liege allein daran, dass eben diese anderen Städte selbst einen großen Betrag oder Personalstunden ins Stadtfest investieren. „Haldensleben gibt zum Beispiel rund 90 000 Euro im Jahr fürs Stadtfest aus“, beziffert Kopke. Klötze und sein Martinimarkt – auch dieser Hinweis ging mehrfach ein – unterscheidet sich wiederum vom Gardeleger Stadtfest vor allem in einem: Es gibt kein Bühnenprogramm, keine Bands, keine Gaukler auf dem Mittelaltermarkt. Die Unterhaltung dort besteht aus Fahrgeschäften, die Musik kommt vom Band. In Gardelegen dagegen wird noch live musiziert, können sich die Festbesucher von den Mittelalterbarden unterhalten lassen.

Ob sich ein besseres Angebot in den kommenden Jahren für Gardelegen finden, beziehungsweise finanzieren lässt, wird die Ausschreibung zeigen, die für 2017 erfolgen soll. Ein paar gute und konstruktive Vorschläge dazu gab es auch in der Umfrage. Übrigens: Wo für den Preis von 12 Euro im Normalfall nur ein einziger Abend bei Livemusik drin sei, seien es beim Hansefest gleich drei gewesen, erinnert auch Bürgermeisterin Mandy Zepig, obgleich auch sie einiges zu kritisieren hatte beim jüngsten Fest, wie sie zugibt.Ob und wie sich die viel zitierte Regionalität erreichen lässt, liegt aber wohl vor allem an den Gardelegern selbst. Gewerbeverein, andere Vereine, Einrichtungen, sie alle müssten sich einbringen. Die Möglichkeit hätten sie allerdings schon auf dem jüngsten Fest gehabt, erinnert Kopke.