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Künstlerstadtverein Von Gardelegen über Liverpool nach Kalbe

Die zweite Kulturwissenschaftlerin für den Künstlerstadt-Verein Kalbe ist da. Ricarda Schmiede stammt aus Gardelegen.

Von Doreen Schulze 07.12.2020, 10:00

Kalbe l Mit Beginn des Dezembers wird die Arbeit des Künstlerstadt-Vereines Kalbe durch eine weitere Kulturwissenschaftlerin unterstützt. Die Neue im Bunde ist Ricarda Schmiede. Die studierte Geistes- und Kulturwissenschaftlerin wird bis zum 30. Juni 2022 hauptamtlich bei der Koordination diverser Projekte unterstützen.

Die 31-Jährige ist Gardelegerin. Nach dem Abitur studierte sie in Potsdam Germanistik, Anglistik und Amerikanistik. Mit dem Bachelor in der Tasche zog sie weiter nach Berlin, wo sie den Masterstudiengang British studies (Britische Studien) absolvierte. Während des Studiums nahm sie an Auslandssemestern und -praktika in England teil. Unter anderem arbeitet sie während dieser Zeit in Kultureinrichtungen in Liverpool, „die der Künstlerstadt Kalbe nicht gänzlich unähnlich sind“. Wahrscheinlich sei sie bei diesen Aufenthalten „auf den Geschmack gekommen“, wie sie im Gespräch erzählt.

In Gardelegen ging mit dem Abschluss des Gymnasiums die Reise los. Nun ist die Altmärkerin wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Damals habe sie sich gefreut, in die Welt aufzubrechen, etwas anderes kennenzulernen. Mittlerweile freut sie sich, wieder der Heimat nahe zu sein. „Ich war hier ja immer eng verwurzelt. Meine Familie lebt hier.“ Derzeit lebt sie wieder bei ihrer Familie.

Im Sommer dieses Jahres erfuhr Ricarda Schmiede von der Stellenausschreibung des Vereines und bewarb sich. Zuvor informierte sie sich, was es mit dem Künstlerstadt-Verein überhaupt auf sich habe – und war begeistert. „Das ist ja der helle Wahnsinn, was hier passiert“, schätzt sie ein.

Gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin Marion Dunkert, die bereits im Juli die Stelle in Kalbe antrat, wird Schmiede Kulturprojekte des Vereines vorantreiben. „Es gibt viel zu tun“, berichtet Corinna Köbele, Initiatorin des Vereines. So wird Schmiede bei der Vorbereitung der großen Festivals im kommenden Jahr unterstützen. Außerdem gebe es bereits viele neue Ideen für das neue Jahr, die ebenfalls umzusetzen sind. Unter Schmiedes Federführung wird das Baucamp stehen, das sich mit der Sanierung der Vereinsobjekte befasst.

„Das es nun soviel Personal gibt, das ist wie ein Feiertag für mich“, sagt Köbele, die nach eigenen Angaben jeden Tag für den Verein bis in den späten Abend hinein am PC sitzt. Neben den beiden Kulturwissenschaftlerinnen beschäftigt der Verein eine Mitarbeiterin über das Programm Freiwilliges soziales Jahr. Festivals werden von Initiatoren unterstützt. Mit der Neuen ist der Personaltool für die Künstlerstadt-Arbeit aber noch längst nicht ausreichend versorgt. So werde demnächst Personal für den technischen Bereich gesucht, also für jemanden, der die Straße fegt, Hausmeisterarbeiten erledigt, so Köbele.

Gefördert wird die zweite Vollzeitstelle für Kulturwissenschaftler vom Europäischen Sozialfonds (ESF). Dieser stellt 80 Prozent der Personalkosten zur Verfügung. 20 Prozent trägt der Künstlerstadt-Verein. „Obwohl, genau genommen bezahlen wir 30 Prozent der Lohnkosten, denn mit dem Lohn für die Mitarbeiter ist es nicht so doll. Wir haben eine Schippe drauf gelegt, weil es uns zu gering erschien“, berichtet die Künstlerstadt-Initiatorin.