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Lehrermangel Als Gardelehrer der Region verbunden

Die Hansestadt Gardelegen fördert drei junge Frauen, die in Zukunft als Lehrkräfte in der Region eingesetzt werden sollen.

Von Stefanie Brandt 28.11.2020, 04:00

Gardelegen l Das Vorzeige-Projekt der Hansestadt Gardelegen zur Lehrergewinnung trägt weitere Früchte. Mit Sabrina Gaense, Vivien Schulz und Sophie Schönebeck gibt es drei kluge, junge Frauen, die künftig als „Gardelehrerinnen“ mit einem Stipendium unterstützt werden. Sie kommen aus Gardelegen, Solpke und Born.

„Ich habe gar nicht mehr mit einer Zusage gerechnet. Als die Info kam, dass ich Gardelehrerin werde, habe ich mich riesig gefreut“, berichtet eine begeisterte Sophie Schönebeck. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert die 23-Jährige Biologie und Religion für das Lehramt an der Sekundarschule. Im kommenden Wintersemester 2021/22 wird die in Born wohnende junge Frau ihr 1. Staatsexamen antreten. „Ich habe mich beworben, weil ich im September mein zweites großes Schulpraktikum an der Karl-Marx-Schule in Gardelegen absolviert habe. Dort wurde ich von allen Kollegen und der Schulleitung so herzlich begrüßt und aufgenommen. Auch mit den Schülern kam ich gut zurecht“, kann Sophie Schönebeck nur Gutes über die Gardelegener Bildungsstätte berichten.

„Man macht sich im Laufe des Studiums schon Gedanken, wo es später hingehen soll, hat Angst, keinen Platz für das Referendariat zu bekommen. An der Karl-Marx-Schule wurde mir immer das Gefühl gegeben, dort willkommen zu sein“, sieht Schönebeck ihre Zukunft in der Hansestadt. Im April 2022 möchte sie mit dem Referendariat in der Einheitsgemeinde beginnen.

Sabrina Gaense studiert im fünften Semester Bachelor des Lehramtes für allgemeinbildende Schulen in der Fächerkombination Mathematik und Deutsch an der Otto-Guericke-Universität Magdeburg. Die Gardelegenerin will sich im Masterstudiengang auf das Gymnasium spezialisieren. „Ich habe mich als Gardelehrer beworben, da es mein Ziel ist, mich für die Schulen Gardelegens einzusetzen und ich gerne weitreichende Verbindungen zu allen nötigen Institutionen knüpfen möchte“, erklärt die 27-Jährige.

Wie alle Gardelehrer spürt sie eine enge Verbundenheit mit der Region: „Meine Zukunft sehe ich in Gardelegen, da ich mich hier, in unserer Stadt und Umgebung, sehr wohl fühle. Außerdem ist meiner Meinung nach unser Gymnasium eine Institution, die es mit allen Möglichkeiten zu unterstützen gilt.“

Die Jüngste im Bunde ist die 18-jährige Vivien Schulz. Ganz frisch ist sie in das Studium für das Grundschullehramt an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald eingestiegen. Sie hat sich für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und evangelische Religion entschieden.

Die junge Frau aus Solpke begründet ihre Bewerbung: „Ich habe mich für das Stipendium beworben, da ich das Projekt sehr toll finde und ich dem Lehrermangel in der Hansestadt entgegenwirken möchte.“ Sie führt mit einem Ausblick in die Zukunft fort: „Nach meiner Studienzeit möchte ich weiterhin in der Gardelegener Region leben, weil ich hier aufgewachsen bin und ich das Gefühl von Heimatverbundenheit, Geborgenheit und Vertrauen empfinde.“

Die Stadt unterstützt die Lehramtsstudenten mit einem monatlichen Stipendium von 300 Euro für die Dauer der Regelstudienzeit. Außerdem gibt es Unterstützung etwa bei der Suche nach Wohnraum, Bauland oder Kinderbetreuungsplätzen. Im Gegenzug dazu verpflichten sich die Studenten, sich auf freie Lehrerstellen in der Einheitsgemeinde Gardelegen zu bewerben. Getreu dem Motto „GardeLIEBEN – GardeLEBEN – GardeLEHREN“ sollen so gezielt Lehrer gefunden werden, die hier leben und lehren wollen.

Wie gut das Projekt insgesamt angenommen wird, zeigen auch die Bewerberzahlen: Im ersten Jahr, 2018, gab es 21 Bewerber, 2019 waren es neun und 2020 lagen zum Bewerbungsschluss im September 16 Bewerbungen vor.

Seit dem Wintersemester 2018/2019 profitierten drei Lehramtsstudenten von diesem Stipendium: Pascal Mattheis aus Jävenitz, der als erster „Gardelehrer“ sein Studium erfolgreich abgeschlossen hat und inzwischen sein Referendariat an der Miester Sekundarschule absolviert, außerdem Milena Schulze und Isabelle Radtke aus Gardelegen. Seit 2019 werden Florian Scheinert und Tabea Kreutz unterstützt. Mit den drei neuen Gardelehrerinnen erhalten derzeit dann sieben Hoffnungsträger ein Stipendium. Davon gehen im März/April drei Absolventen ins Referendariat.