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Leseraktion Postkartengrüße aus der Heimat

Die Einheitsgemeinde Gardelegen zählt 49 Ortsteile. Fast jeder Ort hatte früher seine eigene Postkarte.

Von Cornelia Ahlfeld 02.12.2020, 22:00

Gardelegen l Grüße aus Gardelegen – so heißt es auf vielen Postkarten, die im Laufe der Jahrzehnte an Verwandte und Bekannte in ganz Deutschland und sicher auch in viele Länder der Welt verschickt wurden. Postkartengrüße gab es aber auch aus vielen Dörfern des damaligen Altkreises Gardelegen. So gibt es einen „Gruss aus Jerchel“ mit Blick auf die Dorfstraße in Richtung Kirche, mit Tanzsaal und Garten, der alten Schule und der Gastwirtschaft „An den drei Linden“ von Familie Prozell. Auch aus Estedt gibt es Postkartengrüße. Unter anderem sind die Kirche abgebildet und die Gastwirtschaft von Otto Schulze. Auch Köckte im Drömling lässt grüßen – auf einer Postkarte aus den 1990er Jahren.

Bis zum Einzug der digitalen Technik mit Internet, Computer und Smartphone war es wohl in jedem Haushalt – auch mangels eines Telefonanschlusses – üblich, Postkarten oder Briefe zu verschicken. Zu DDR-Zeiten war die Nachrichtenübermittlung mittels Postkarte und Brief oftmals die einzige Möglichkeit, mit Freunden oder Familienangehörigen in Kontakt zu bleiben. Viele werden sich noch erinnern: Gleich in den ersten Urlaubstagen an der Ostsee oder am Balaton wurden Postkarten gekauft und an die Lieben daheim verschickt.

Die Geschichte der Postkarte ist lang. Bereits 1760 hat die Pariser Stadtpost Postkarten für den innerstädtischen Postverkehr verwendet. Nach Europa kamen die Postkarten aber erst 1869, heißt es auf der Internetseite Postkartenparadies. In Deutschland sei die Einführung der Postkarte zunächst allerdings aus „sittlichen Gründen“ wegen der offenen Lesbarkeit abgelehnt worden. Datenschutz war offenbar damals schon ein Thema. Im Jahr 1870 hielt die Postkarte aber dann auch in Deutschland Einzug. Und die soll sich schnell zum Verkaufsschlager entwickelt haben. Allerdings hätten die Karten zunächst nur innerhalb des eigenen Landes verschickt werden können. Mit Gründung eines Weltpostvereines im Jahr 1875 war der Versand innerhalb Europas und ab 1878 auch weltweit möglich. Postkarten waren immer auch ein beliebtes Sammelobjekt.

Feiert die gute, alte Postkarte in Corona-Zeiten eine Renaissance? Man weiß es nicht, aber es könnte durchaus möglich sein, dass der eine oder andere doch mal wieder zur Postkarte greift und sie verschickt. Vor allem auch mit Blick auf die Besuchsverbote in Alten- und Pflegeheimen. „Schreib doch mal wieder eine Postkarte“, heißt es da. Warum eigentlich auch nicht? Auch die Gardelegener Volksstimme-Redaktion hat sich dieses Themas angenommen und im Archiv geschaut, was im Laufe der Jahrzehnte an historischen Postkarten gesammelt werden konnte. Und da sind wahre Schmuckstücke dabei. Wie gesagt, nicht nur aus Gardelegen.

Die Redaktion möchte in loser Folge alte und neue Postkarten aus den Ortsteilen der Einheitsgemeinde Gardelegen veröffentlichen. Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, Postkarten aus Ihren Heimatorten in der Schublade oder im Sammelalbum haben, dann lassen Sie auch andere Volksstimme-Leser teilhaben, sich an den alten oder neuen Karten zu erfreuen. Wer sich beteiligen möchte, kann die Karte in einen Umschlag stecken und in den Postkasten an der Redaktion einwerfen. Adresse nicht vergessen, denn selbstverständlich werden die Karten zurückgeschickt. Möglich ist das auch per Mail. Karten können auch persönlich in der Redaktion abgegeben werden.

Volksstimme-Redaktion Gardelegen am Rathausplatz 4, Telefon 03907/80 69 26, E-Mail redaktion.gardelegen@volksstimme.de.