"Man sollte wirklich nichts mehr wegwerfen"

Kalbe (cn).Eins lehre sie diese Veranstaltung, sagte Birgit Bergmann, und blickte sich erstaunt um: "Man sollte wirklich nichts mehr wegwerfen." Die Kalbenserin nahm gestern erstmals als Händlerin an einem Flohmarkt teil. Und der fand im Kulturhaus ihres Heimatortes statt - auch das stellte eine Premiere dar.

Ob Küchenwaage oder Lötlampe, ob Porzellanteller oder Trabi-Ersatzteil: Was am gestrigen Sonntag angeboten wurde, ließ das Herz eines jeden Sammlers höher schlagen. Denn was die einen für Ramsch halten, das stufen andere als wahren Schatz ein.

Diese Erfahrung hat auch Birgit Bergmann gemacht. Zum ersten Mal. Auf die Idee, doch einmal einen Flohmarkt-Stand zu bestücken, hatte sie vor gut einer Woche ihre Bekannte Ria-Blanka Wulff gebracht. Denn Bergmann hatte ihr erzählt, wieviel Trödel sich bei ihr angesammelt habe. Auch für Wulff selbst stellte der gestrige Antik- und Trödelmarkt im Kulturhaus dann eine Premiere dar. Und beide Frauen zeigten sich erstaunt, was sie alles verkaufen konnten. "Sogar die alten Kinderbücher bin ich losgeworden", so Birgit Bergmann.

Einige Besucher über Eintrittsgeld verärgert

Romy Alban kennt das. Seit Jahren organisiert die Thüringerin Flohmärkte. In Kalbe war ihr Unternehmen gestern zum ersten, aber wahrscheinlich nicht zum letzten Mal vertreten. Denn die Resonanz war überaus positiv. Auch wenn sich einige Besucher nicht damit abfinden mochten, dass sie für den Markt Eintrittsgeld zahlen sollten. Die Saalmiete müsse aber abgedeckt werden, wie Romy Alban erklärte.

Die Händler, die ihrem Lockruf nach Kalbe gefolgt waren, kamen übrigens nicht nur aus der Altmark, sondern auch aus Niedersachsen. Während die einen ihre Waren ordentlich in Reih und Glied stellten, ließen andere die Besucher in großen Kartons wühlen. Doch gerade diese Kartons waren besonders dicht umlagert. So fand zum Beispiel Robert Ensminger aus Altmersleben, der als Oldtimer-Sammler bekannt ist, das eine oder andere Kfz-Ersatzteil, und war am Ende glücklich darüber.

Zufrieden guckte auch Felix Berndt. Der Gymnasiast aus Kalbe hatte sein Zimmer aufgeräumt und nun alles, was er nicht mehr gebrauchen konnte, im Angebot. Gemeinsam mit seinem Kumpel Daniel Wuttke und mit Sophie Lehmberg wurde er einiges davon los.