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Miester pilgern Alle Wege führen nach Rom

Kirchenmitarbeiter, Ehrenamtliche und Konfirmanden aus Mieste pilgern nach einem herzlichen Abschied nach Rom.

Von Willem Biermann 10.10.2016, 23:01

Mieste l „Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt“, sagt ein chinesisches Sprichwort, das Christel Schwerin am Sonntagmittag in der Miester Kirche zitierte.

Und etwa so lang ist sie schließlich auch, die Reise, die rund vierzig Christen aus der Region an diesem Tag angetreten haben. Immerhin 1500 Kilometer legen sie zurück, bis sie in Rom angekommen sind, und den ersten Schritt machten sie nach einer ganz besonderen Andacht in den Bus, der schon vor der Kirche auf sie wartete.

Zuvor erfuhren die Reisenden und etliche Besucher, die extra gekommen waren, um den Pilgern ihren Segen auf den Weg zu geben, aber einiges über das Wort ‚Pilgern‘. „Ich hatte in der Schule Latein“, erklärte Tim Trüe, „und soll deshalb erklären, was es bedeutet“. ‚Pilger‘ heiße so viel wie „der über den Acker geht“, erklärte er. Dabei sei der Acker gleichbedeutend mit dem Ungewissen. Gemeinsam mit Nele Marten, Max Libberoth und Laura Mertens las er schließlich einige Gedanken zum Aufbruch der großen Pilgerfahrt vor.

Gabriele Stöwesandt erklärte den Mitreisenden schließlich eine ganz besondere Symbolik. „Bevor wir losfahren, bekommt jeder von uns einen Stein“, sagte sie.

Dieser symbolisiere die Last, die jeder einzelne mit sich trägt. Und das sei nicht der Rucksack, wie ihn Christel Schwerin kurz zuvor hochgehalten hatte, sondern „das Gepäck für die Fahrt ist auch das, was man nicht sieht, sondern was im Kopf ist“. Das könnten Gedanken, Gefühle und Sorgen sein. Eben, was jeden einzelnen so beschäftige.

Diese Last wollen die rund vierzig Altmärker dann aber in Rom lassen. Und auch wenn „auf dem Weg noch viele weitere Steine liegen könnten“, wie Gabriele Stöwesandt klar machte, freuten sich natürlich alle auf die spannende Pilgerfahrt in die Heilige Stadt, wo übrigens sogar ein Besuch beim Papst auf sie wartet.

Bevor es losging, gab es aber von Christel Schwerin für die jungen Leute noch ein paar Tipps zum Konfirmandentanzschritt und für alle zum echten „Pilgerschritt“. Der geht nämlich drei Schritte vor und einen zurück, so wie das Leben auch Vorlauf und Rückschläge bereithalte.

Nur vorwärts stiegen die Pilger der Region dann aber in ihren Bus. Und zurück blickten sie höchstens, um denen zu winken, die sie so freundlich verabschiedet hatten.