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Milchkontrollverein Geringere Zellzahlen in der Milch

Die Kühe der Betriebe des Milchkontrollvereines Gardelegen-Haldensleben-Klötze gaben 2017 durchschnittlich 8861,4 Kilogramm Milch.

Von Doreen Schulze 24.01.2018, 20:00

Zichtau l Deutschlandweit habe sich der Tierbestand bei Milchkühen um 4,9 Prozent verringert, wie Lothar Döring, Geschäftsführer des Landeskontrollverbandes (LKV) Sachsen-Anhalt, den Teilnehmern der Mitgliederversammlung des MKV Gardelegen-Haldensleben-Klötze gestern in Zichtau erklärt. Diese Tendenz spiegelt sich auch bei den Zahlen im Milchkontrollverein wider. In 42 Betrieben gibt es insgesamt 11.461 Kühe. Im Durchschnitt sind es 273 Kühe je Betrieb. Im Vorjahr waren es noch 12.280 Kühe in 48 Betrieben. Somit sind es 819 Milchkühe weniger als 2016. Die Kühe erreichten 2017 eine Jahresleistung von 8861,4 Milch-Kilogramm. Auch hierbei ist ein Rückgang zu verzeichnen, denn 2016 waren es noch 9048 Milch-Kilogramm, wie Ulrike Rieseberg, LKV-Kontroll- inspektorin, mitteilte.

Sie stellte auch die Zellzahlübersicht des MKV Gardelegen-Haldensleben-Klötze vor. Die Zellzahlen sind seit 2012 rückläufig. Vor allem freute Rieseberg die rückläufige Tendenz bei der Anzahl der Betriebe, in denen die Zellzahl die 400.000 übersteigt. Waren es im Vorjahr noch elf Betriebe, seien es nun nur noch zwei. An der Spitze der Betriebe mit den geringsten Zellzahlen stehen der Betrieb von Rainer Köthke (Audorf) mit 143.000 und die Jübarer AG mit 160.000.

Aber noch immer beschäftigt der Milchpreis die Landwirte. „Wir haben die Schlappe von 2015 und 2016 noch nicht ganz weggesteckt“, sprach Döring den Milchbauern aus der Seele. „Wir müssen fordern“, stellte er klar und ging damit auf die Ausführungen seines Vorredners Olaf Menz, Vorsitzender des Milchkontrollvereines Gardelegen-Haldensleben-Klötze, ein. Menz sprach davon, dass der Milchpreis von 31 Cent im Januar vorigen Jahres bis zum November auf 40 Cent anstieg. „Die Tendenz ist aber schon wieder sinkend.“

Der Landeskontrollverband werde sich in Zukunft neu ausrichten, machte Döring deutlich. Wegen der sich verringernden Anzahl der Betriebe bei allerdings größer werdenden Ställen gebe es einen Strukturwandel. Durch Veränderungen im Molkereisektor, der Etablierung von Großlaboren und Spezialdienstleistern und der technischen Weiterentwicklung verändern sich die Anforderungen an den LKV. Daraus resultiert eine für die Zukunft angestrebte Kooperation mit der LKV Brandenburg.

Auch Uwe Roitsch von der Rinderallianz Bismark gibt einen Rückblick. „Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr die Marke der 100.000 vermarkteten Tiere geknackt“, erklärt er. Per 30. November 2017 vermarktete die Rinderallianz 241.439 Portionen Sperma, darunter auch in 25 Länder. Einen Rückgang gab es allerdings beim Export in die Türkei sowie nach Russland. Zudem verweist Roitsch auf den Rinder-Allianz-Brunch mit Betriebsbesuch, der 2017 zehnmal stattfand und zum Austausch gedacht ist.