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Gedenkstätte Ministerium sucht Finanzierungsmöglichkeiten

Die Finanzierung eines Besucherzentrums an der Gedenkstätte Isenschnibbe Gardelegen ist unklar. Das Land hält aber daran fest.

04.01.2017, 16:43

Gardelegen (gb) l Das Schreiben von Staatskanzleichef und Landeskulturminister Rainer Robra macht Mut – konkret ist es nicht. Kurz vor Weihnachten traf es beim Förderverein Gedenkstätte Isenschnibbe Gardelegen ein. Eine Antwort auf das Protestschreiben, in dem die Vereinsmitglieder ihr Unverständnis über die Entscheidung deutlich machten, dass das geplante und vielfach angekündigte Dokumentationszentrum an der Gardeleger Gedenkstätte offensichtlich im aktuellen Landeshaushalt keine Berücksichtigung fand. Der Verein hatte darin sein Unverständnis formuliert, dass „ein mit so großer öffentlicher Beachtung gestartetes zukunftsweisendes Vorhaben so heimlich still und leise zumindest aufgeschoben werden soll“, hieß es darin, und: „Wir halten das auch unter Berücksichtigung der gesamtgesellschaftlichen Situation, namentlich des Erstarkens rechtsgerichteter Kräfte, für ein fatales Zeichen!“

Die Vereinsmitglieder hatten Robra in ihrem Brief Anfang Dezember schließlich um eine „richtigstellende Antwort“ gebeten. Und zu seiner Freude habe Robra auch sehr zügig geantwortet, betont Konrad Fuchs als Vorsitzender des Fördervereines. Darin versichert Robra nun, dass das Land „sich seiner Verantwortung hinsichtlich der Erinnerung an die Kriegsendphase und den in diesem Zusammenhang stehenden Vernichtungstransporten und Todesmärschen bewusst“ sei und der Bau „eines angemessenen Besucherzentrums für die Gedenkstätte langfristig“ auch nicht in Frage gestellt werde.

Derzeit, so betont Robra weiter, seien Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur „um eine Lösung bemüht“ und auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, die den Doppelhaushalt 2017/2018 nicht belaste und dennoch eine „zeitnahe Realisierung“ des Projektes ermöglichen. Gleichwohl müsse allerdings berücksichtigt werden, „dass die Landesmittel begrenzt sind und Vorhaben nur sukzessive umgesetzt werden können“, erinnert der Staatskanzleichef.

Neben dem Förderverein hatten auch Stadtrat und Kreistag eine Petition verabschiedet, mit der gegen den Aufschub des Projektes protestiert wird. Der Bau des Dokumentationszentrums neben der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen sollte ursprünglich in diesem Jahr begonnen und im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Für den Bau des Dokumentationszentrums gibt es einen Landtagsbeschluss. Der Bau ist mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt. Im Entwurf des Landes-Haushaltsplanes tauchte das Projekt indes nicht auf (wir berichteten).