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Ortsdurchfahrt Lärm, Abgasgestank und Raserei

Die Ortsdurchfahrt der B 188 durch Kloster Neuendorf ist ein kommunalpolitischer Dauerbrenner im Dorf.

Von Cornelia Ahlfeld 04.03.2018, 08:00

Kloster Neuendorf l 5400 Fahrzeuge sollen es laut der letzten manuellen Verkehrszählung sein, die innerhalb von 24 Stunden die Orte an der B 188, darunter auch Kloster Neuendorf, frequentieren. Der Lkw-Anteil soll bei knapp 14 Prozent liegen. Damit verbunden sind Lärm, Staub, Abgasgestank und oft eben auch zu hohe Geschwindigkeiten. Denn auch wenn für Lkw in Kloster Neuendorf Tempo 30 gilt, halten sich viele nicht daran. „In meinen Sprechstunden werde ich immer wieder auf dieses Thema angesprochen“, berichtete Ortsbürgermeister Andreas Höppner im Nachgang der Sitzung des Klosteraner Ortschaftsrates am Donnerstagabend. Im Ortschaftsrat war die Belastung der Anwohner durch das hohe Verkehrsaufkommen ein Thema. Sogar neue Häuser würden schon Risse in den Wänden aufweisen.

Ein Grund für die Erschütterungen sei auch der schlechte Zustand der Straße. „Die ist arg in Mitleidenschaft gezogen“, so Höppner. Risse, Löcher und hoch stehende Gullydeckel würden ein Übriges zur Lärmbelastung beitragen. Geplant schon im vorigen Jahr, soll die Ortsdurchfahrt nun in diesem Sommer erneuert werden. Vorgesehen sei ein neuer Straßenbelag. Ebenso sollen an den Gullys Arbeiten erfolgen. „Die eigentliche Entlastung für Kloster Neuendorf wäre eine Ortsumgehung“, so Höppner. Aber wann die Umgehung für Kloster Neuendorf gebaut wird, ist derzeit noch völlig unklar. „Das Thema wird uns weiter begleiten. Wir bleiben dran“, betonte Höppner.

Die kommunalpolitische Begleitung dürfte allerdings noch lange erforderlich sein, denn die Umgehungsstraße für Kloster Neuendorf, Jävenitz und Hottendorf, die sogenannte B 188n, hat sich mittlerweile zu einer unendlichen Geschichte entwickelt, deren Beginn ins Jahr 2004 zurückgeht.

Im Jahr 2007 hieß es, der Bau beginnt 2010. 2008 wurde der Baubeginn auf 2012 verschoben. Die Fertigstellung sollte 2014 gefeiert werden. Gefeiert wurde mit Sicherheit alles mögliche im Jahr 2014, aber nicht die Fertigstellung der Ortsumgehung. Im Rahmen der Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes kam im Sommer 2016 der nächste Rückschlag. Die Ortsumgehung war im Entwurf des Planes aus dem vordringlichen Bedarf in den nachrangigen weiteren Bedarf gerutscht.

Im Dezember des gleichen Jahres ein Stück Entwarnung: Im beschlossenen Bundesverkehrswegeplan wurde die Umgehung „in den weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft. Im Dossier dazu geht der Bund davon aus, dass für die weiteren Planungsarbeiten noch 96 Monate erforderlich sind. Die Bauzeit soll 24 Monate dauern.

Im Laufe der Jahre sind auch die geschätzten Baukosten stetig gestiegen – von einst knapp 11 Millionen Euro auf 16,5 Millionen Euro. Im Dossier zur Ortsumgehung B 188n im Bundesverkehrswegeplan sind die Baukosten mittlerweile mit 20,4 Millionen Euro veranschlagt (wir berichteten).