Neues Angebot in Gardelegen Aus Kinderklinik wird Psychiatrie: Hier finden Menschen mit Burnout und Depression bald Hilfe
Bisher müssen Patienten aus dem Raum Gardelegen weite Wege in Kauf nehmen und vor allem lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Ab August ist das Geschichte.

Gardelegen. - In der ehemaligen Kinderklinik wird derzeit fleißig gebaut. Für dieses Gebäude auf dem Gelände des Altmark-Klinikums Gardelegen hat die Salus Altmark Holding als Träger des Klinikums neue Pläne. Dafür werden auch noch Mitarbeiter gesucht.
Dort soll eine Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Erwachsene eingerichtet werden. Im alten Kinderklinik-Flachbau laufen derzeit noch umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten. Baubeginn war im September vorigen Jahres, die Einweihung soll im August gefeiert werden, teilte Franka Petzke, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Salus Altmark Holding gGmbH, mit.
Unter anderem wurden Raumzuschnitte verändert. Erneuert wurden die haustechnischen Installationen, wie Trinkwasserleitungen, Elektroanlagen und Heizung. Aktuell sind die Trockenbauer, Hausinstallateure und Maler vor Ort. Insgesamt sind etwa zehn Gewerke am Umbau der ehemaligen Kinderklinik beteiligt. Für die künftige Nutzung der Tagesklinik wird ein großer Teil des Flachbaus saniert. Dieser Bereich hat dann eine Kapazität von 20 Plätzen, erläuterte Petzke. Danach soll noch ein weiterer Bereich um- und ausgebaut werden. Vorgesehen ist dort ein Raum für Sport- und Bewegungsaktivitäten. Die Fertigstellung dieses Projektes ist für Dezember vorgesehen.
Ausschreibung von Stellen
Hintergrund ist der große Bedarf an solchen Tagesklinikplätzen. Die gibt es bisher nur in Salzwedel, Stendal und Seehausen. „Die Wartezeiten auf einen tagesklinischen Therapieplatz sind lang. Die liegt derzeit noch bei sechs Wochen und länger“, so Petzke. Mit dieser Tagesklinik will die Salus das Versorgungsnetzwerk für psychisch kranke Menschen in der Altmark erweitern und wohnortnah nun auch für Patienten aus der Region Gardelegen anbieten. Die würden damit lange Wege zu anderen Einrichtungen sparen. Eine tagesklinische Behandlung habe für die Patienten einen entscheidenden Vorteil. Die biete tagsüber den stabilen therapeutischen Rahmen eines Krankenhauses, während die Patienten durch ihre tägliche Rückkehr ins vertraute Zuhause weiter am Lebensalltag in der Familie teilhaben. Und sie könnten in der Therapie neu erlernte Fähigkeiten realitätsnah erproben und trainieren.
Das Mitarbeiterteam unter einer fachärztlichen Leitung und Fachkräften unter anderem aus den Bereichen Pflege, Psychologie, Sozialarbeit und Ergotherapie wird derzeit zusammengestellt. Es gebe aber auch noch einige noch zu besetzende Stellen, etwa für Psychotherapie, die aktuell ausgeschrieben seien, so Petzke.
Schnittstelle zwischen stationär und ambulant
Die tagesklinische Behandlung als Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung habe eine große Bedeutung. Aufgrund dessen führe das Salus-Fachklinikum Uchtspringe dieses Segment seit April dieses Jahres auch als eigenständigen chefärztlichen Verantwortungsbereich. Zur Chefärztin der Salus-Tageskliniken und der dazugehörigen Institutsambulanzen für Erwachsenenpsychiatrie wurde Dr. Sylvia Schmidt berufen. Sie war bisher abteilungsleitend in diesem Metier tätig und ist dem Salus-Fachklinikum Uchtspringe seit 1997 beruflich verbunden.
Die Salus ist unter anderem Träger des Altmark-Klinikums mit seinen Standorten in Gardelegen und Salzwedel. In Gardelegen gehören zur Salus zudem zwei Wohnheime als vollstationäre Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung mit insgesamt 39 Plätzen. Dazu kommen zwei intensiv betreute Wohneinrichtungen mit 38 Plätzen.