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QR-Codes Mit dem Smartphone in die Historie

Die Stadt Gardelegen geht mit der Zeit - mit einer App und dem Smartphone können sich Einheimische und Touristen informieren.

Von Cornelia Ahlfeld 31.08.2018, 03:00

Gardelegen l Ein bisschen stolz sei sie schon, räumte Carolin Gericke ein. Die 17-Jährige aus Letzlingen erlernt im zweiten Ausbildungsjahr in der Gardeleger Stadtverwaltung den Beruf einer Verwaltungsfachangestellten. Im Rahmen ihrer Ausbildung war sie für einige Monate auch im Fachbereich für Stadtmarketing tätig. Und dort durfte sie ein ganz besonderes Projekt erstellen: QR-Codes für 25 Baudenkmäler in der Gardeleger Innenstadt. Im wesentlichen ganz allein, mit Unterstützung von Rupert Kaiser, der in der Stadtverwaltung den Kulturbereich mit betreut, und Julia Schlüsselburg, die für die städtische Wirtschaftsförderung zuständig ist.

31 Texte über die Geschichte der Baudenkmäler hat Carolin Gericke vorbereitet. Dazu auch Bildmaterial. „Da musste ich mich schon einarbeiten“, gestand die 17-Jährige. Gemeinsam mit Julia Schlüsselburg hat sie dann das Layout erstellt. Und dabei auch noch ganz viel Neues über die Geschichte der Stadt gelernt, denn vieles sei ihr nicht bekannt gewesen. „Das wurde von Baudenkmal zu Baudenkmal immer interessanter“, erzählte die angehende Verwaltungsfachangestellte. Im Mittelpunkt habe für sie jedoch das Rathaus gestanden, das sich quasi im Herzen der Stadt befindet.

Die Texte können übrigens in drei Sprachen gelesen werden: auf Deutsch, Englisch und Polnisch. Bei der letzteren Übersetzung habe ihr eine Mitarbeiterin der Boryszew Kunststofftechnik, die aus Polen stammt, geholfen. Mit diesem Angebot habe man vor allem auch an die zahlreichen polnischen Mitarbeiter bei Gardelegens größtem Unternehmen gedacht.

Fast vier Monate habe sie gebraucht, um das QR-Projekt zu beenden. Die Codes wurden hinter den Plexiglasscheiben angebracht, auf denen ebenfalls in einer Kurzfassung die geschichtlichen Hintergründe nachgelesen werden können. So finden sich die QR-Codes unter anderem am alten Landratsamt und Kreisgericht, an der alten Post und Oberpfarre sowie an der Lateinschule, an den Kirchen und Stadttoren und natürlich am Gardeleger Rathaus.

Somit haben nun vor allem auswärtige Besucher auch außerhalb der Öffnungszeiten der Tourist-Information beim Stadtbummel ausreichend Informationsmaterial zur Hand. Erforderlich sei nur das Herunterladen einer kostenfreien QR-App. Einige Mobiltelefone seien damit auch schon ausgestattet. Die Texte und Fotos sind auch auf der Homepage der Stadt zu lesen. „Das selbstständige Arbeiten hat schon Spaß gemacht. Und ich bin auch etwas stolz darauf, etwas Bleibendes geschaffen zu haben“, sagte Carolin Gericke, die von Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig außerordentlich gelobt wurde. Nicht nur für dieses besondere Azubi-Projekt, sondern allgemein für ihre guten Leistungen. „Mit diesem QR-Projekt geht die Stadt Gardelegen mit der Zeit“, betonte Zepig, denn auch die ältere Generation nutze schon vielfach die Smartphone-Technik.

Mit Carolin Gericke bilde die Stadtverwaltung insgesamt sieben junge Leute zu Verwaltungsfachangestellten und zu Fachangestellten für Bädertechnik aus. Letzteren erlernen zwei Azubis. Das biete die Stadt zum ersten Mal an, und zwar gemeinsam mit der Altmark-Oase Altoa in Stendal. Beide Partner hätten dazu eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. In den meisten Fällen hätten alle Azubis – wenn sie entsprechende Leistungen erbringen – auch gute Chancen, nach ihrer Ausbildung übernommen zu werden, betonte Zepig.