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Real-Labor Politiker dürfen Schule spielen

Vom 9. bis 11. Mai wollen Schüler, Landtagsabgeordnete und Vertreter des Schulamts in Gardelegen Schulalltagsprobleme lösen.

Von Doreen Schulze 06.03.2019, 20:00

Gardelegen l Wie sieht der Schulalltag in Sachsen-Anhalt aus? Wie kann Lehrermangel begegnet werden? Und wie sieht es mit der Infrastruktur aus? Lösungsvorschläge soll ein Schulentwicklungscamp „Real-Labor-Schulentwicklung“ bieten, das derzeit Schüler aus mehren Schulen in Sachsen-Anhalt initiieren. Veranstalter ist der Schulleitungsverband des Landes Sachsen-Anhalt. Unterstützt wird das Vorhaben von Vertretern der Schulpraxis, aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

„An meiner Schule zum Beispiel gibt es für den ganzen Tag nur drei Busabfahrtszeiten. Das ist problematisch für die Schüler. Ein anderes Problem ist die Infrastruktur. Kaum eine Schule hat die Internetanbindung, die benötigt wird, damit alle Schüler ins Netz gehen können“, berichtet Dario König. Der Gymnasiast aus dem Bördegymnasium Wanzleben ist einer der Schüler, die das Real-Labor-Schulentwicklung organisieren. Und dieses Camp soll vom 9. bis 11. Mai im Gardeleger Geschwister-Scholl-Gymnasium stattfinden.

Gestern trafen sich Schüler, Vertreter der Schulleitung und des Schulamtes, der Kinder- und Jugendstiftung, des Altmarkkreises und des Gardeleger Ordnungsamtes im Gardeleger Gymnasium, um erste konkrete Absprachen zum Ablauf des Camps festzulegen.

Erwartet werden im Mai rund 60 Gastschüler ab der siebten Klasse aus verschiedenen Schulen des Landes. „Sie werden in der Schule auch übernachten. Für einzelne Veranstaltungspunkte werden wir auch Grundschüler aus Gardelegen einladen“, beschreibt Daniela Küllertz, Regionale Leitung LiGa - Lernen im Ganztag bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, das Vorhaben. Das Camp läuft neben dem herkömmlichen Unterricht im Gymnasium, so dass insgesamt 170 Schüler und Teilnehmer vor Ort sein werden.

Zum Real-Labor-Schulentwicklung sind auch Vertreter des Bildungsministeriums eingeladen. Im Rahmen des Camps wird der Bildungsausschuss des Landtages am 10. Mai von 9 bis 14 Uhr in Gardelegen tagen. Im Vordergrund steht aber, dass „die Teilnehmer des Camps den Schulalltag unter realistischen Bedingungen erleben“, so Küllertz – auch die Vertreter des Bildungsministeriums. So sind auch sie dazu eingeladen, Sportbeutel inklusive Trinkflasche, Schulrucksack samt Brotbüchse, Block und Schnellhefter einzupacken.

Das Camp startet am Donnerstag, 9. Mai, um 6.30 Uhr auf dem Magdeburger Domplatz. Auch die Abgeordneten werden per Schulbus nach Gardelegen fahren. Unterwegs steigen, wie bei jedem Schulbus auch, weitere Teilnehmer ein. In Gardelegen erleben sie dann drei Unterrichtsstunden. So stehen Sport, Musik und Geschichte auf dem Stundenplan. Nach dem Unterricht ist eine erste Kurzreflexion mit den Landtagsabgeordneten vorgesehen. Am Nachmittag sollen Workshops erfolgen. Unter anderem wird ein Container mit Schulmöbeln aufgestellt. Die Protagonisten, die sich mit dem Thema Lernstandortgestaltung befassen, können diese Elemente innerhalb der Schule aufstellen. „Die Elemente sollen der Schule überlassen werden“, betonte Küllertz. Auch um Schulhofelemente umzusetzen, werde das entsprechende Equipement vorhanden sein.

Die Workshops werden am Freitag fortgesetzt. Für die Teilnehmer wird ab 18 Uhr eine Open-Air-Show mit einem DJ angeboten. Erwachsene Teilnehmer werden bereits ab 16 Uhr zu einem Fußmarsch nach Ipse aufbrechen. Dort wird sie der Verein Ipse excitare empfangen. Nobody Knows gibt ein Konzert. Am Sonnabend werden bei einem Brunch die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt.

Küllertz betont, dass die Ergebnisse des Real-Labors nicht auf Gardelegen beschränkt bleiben sollen, sie stehen exemplarisch für die Schulen des Landes. Exemplarisch für Schulen des Landes stehe auch das Gardeleger Gymnasium, erklärt Elias Vahldieck von der BBS Magdeburg. Als Austragungsort für Schulen in einem Bundesland mit einer großen Fläche an ländlichem Raum habend die Initiatoren eine Schule im ländlichen Raum gesucht – Gardelegen.