Sängertreffen des Landes in der Altmark
Arendsee (me) l Gemeinsam zu singen bereitet Freude und verbindet. Doch immer weniger Menschen in der Altmark sind aktive Mitglieder in einem Chor. "Die Probleme sind nicht weniger geworden, die Situation wird immer prekärer", schätzte Kreischorleiter Lothar Klein auf der Jahreshauptversammlung des Chorverbandskreises Altmark in Arendsee ein. Dazu hatten sich Chorleiter aus der nördlichen Altmark getroffen. Sie wählten mit Heiko Klähn ihren Vorsitzenden wieder. Sein Stellvertreter ist Klaus-Dieter Leppin, als Schatzmeister fungiert Hans-Joachim Bodenhagen und als Schriftführerin Nicole Obeck.
Der Vorsitzende ließ viele erfolgreiche Veranstaltungen vom vergangenen Jahr Revue passieren. Ein herausragendes Ereignis soll 2013 am 2. Juni anlässlich des Hansefestes ein grenzüberschreitendes Singen mit Chören aus Niedersachsen und der Altmark werden. Eine ganz besondere Herausforderung wartet im nächsten Jahr auf den Chorverbandskreis. Dann findet am 21. und 22. Juni das Landeschortreffen in der Altmark statt. Der Ort steht noch nicht hundertprozentig fest. Vorgeschlagen wurde zunächst Salzwedel.
"Die Qualität muss sich steigern."
"Ich hoffe, dass ich auf eure Unterstützung rechnen kann", sagte der Vorsitzende. Landrat Michael Ziche wolle die Schirmherrschaft übernehmen. Klähn schwebt vor, dass sich jeweils alle Frauen-, Männer-, Kinder- und gemischten Chöre der Altmark zu einer großen Gemeinschaft auf der Bühne versammeln, um für das Publikum zu singen. "Wir können das schaffen", gab sich Heiko Klähn optimistisch.
Weniger Erfreuliches gab es dann vom Kreischorleiter zu hören. Das Durchschnittsalter der Sänger steige immer mehr an. Die Mitgliederzahlen sinken. Im Gebiet des Chorverbandskreises seien 11,2 Prozent Männer und 7,8 Prozent Frauen weniger als aktive Sänger zu verzeichnen. Bei Kindern und Jugendlichen sei es noch gravierender. "Wir müssen uns fragen, warum wir so wenig Nachwuchs haben", sagte Klein. Es gebe keine Erfolgsgarantie beim Werben von Sängern. Alle Chormitglieder sollten sich dafür einsetzen. Der persönliche Kontakt sei oft entscheidend. Auch Schnupperkurse könnten angeboten werden. Wichtig sei es, die "Neuen" zu integrieren. "Damit sie sich wohlfühlen in ihrem Chor", betonte Lothar Klein. Musikalische Attraktionen sollen mit geselligen Veranstaltungen verbunden werden. Die Repertoireauswahl sollte für alle Altersklassen erfolgen. Auch sollten Mitgliedschöre ihren Bekanntheitsgrad mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit steigern.
Ein entscheidender Fakt sei zudem die Persönlichkeit des Chorleiters und dessen stimmbildnerische Kompetenz. "Die Qualität muss sich steigern", gab Klein den Anwesenden mit auf den Weg. Um die Chorleiter zu entlasten, sollten ihnen Helfer zur Seite stehen. Die Ausbildung könne bei entsprechendem Bedarf ab 2014 dezentral erfolgen. Und letztendlich könne es bei akutem Sängermangel auch eine Zusammenarbeit von Chören und eine Reduzierung auf drei Stimmen geben, erklärte Klein.