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Sanierungsarbeiten Aus Rot-Braun wurde Grau-Blau

Die Sanierungsarbeiten an der Außenfassade der Jeseritzer Kirche und am Turm sind abgeschlossen: Einweihung am 26. Januar.

Von Cornelia Ahlfeld 12.12.2017, 22:00

Jeseritz l Einen „dynamischen, mutigen und hoffnungsfrohen Kirchenvorstand gibt es in Jeseritz, sonst wäre die Kirche zwar nicht morgen, aber später irgendwann zusammengefallen“, betonte der Jeseritzer Pfarrer Jürgen Dittrich am Montag bei der Bauabnahme der Sanierungsarbeiten. Der Zeitpunkt für die Sanierungsarbeiten sei genau richtig gewesen, denn eine spätere Sanierung, möglicherweise mit Hausschwamm im Gebäude, wäre viel, viel teurer geworden.

Ursprünglich sollten 2014 die Bretter unterhalb der Schallluken am Turm erneuert werden. Im Vorfeld wurde eine Probefläche freigelegt. Dabei wurde festgestellt, dass Fachwerkbalken durchgefault und die Außenfassade mit der Holzverkleidung marode waren. Der Kirchenvorstand habe daraufhin vor gut drei Jahren eine mutige Entscheidung getroffen. „Die Fassade sollte nun komplett erneuert werden“, so Dittrich. Um den finanziellen Eigenanteil der Kirchgemeinde von immerhin 30.000 Euro zu sichern, wurden seit 2014 Spenden gesammelt, unter anderem bei den Gemeindefesten mit amerikanischer Versteigerung und Kuchenbasar.

Im Rahmen der Sanierung wurde ein Holzschutzgutachten erstellt, um die erforderlichen Arbeiten festzulegen, erläuterte Berthold Heinecke vom zuständigen Planungsbüro aus Haldensleben. Erstellt worden sei auch ein Farbgutachten. Und das habe belegt, dass die Holzfassade der Jeseritzer Kirche ursprünglich eine ganz andere war, als das Rot-Braun, nämlich ein Grau-Blau. „Und so wurde unsere Kirche grau-blau und die Fenster braun. Die Jeseritzer Kirche ist eben eine besondere Kirche“, betonte Dittrich. Erneuert wurde zudem der Turmschaft unterhalb der Turmhaube. Der wurde neu verschalt und mit einer Schiefereindeckung versehen. Zudem wurde der Vorbau instand gesetzt. Die derzeit noch rote Eingangstür wird in Kürze einen neuen Farbanstrich analog der Fassade erhalten.

Festgestellt wurden noch Schäden an der Turmhaube oberhalb der Uhr. Eine Sanierung allerdings soll erst später in Angriff genommen werden. „Das erfordert noch mal einen sechsstelligen Betrag“, so Heinecke.

126.000 Euro wurden investiert. Die Gesamtkosten teilen sich die Kirchengemeinde (30.000 Euro) und die Landeskirche (55.000 Euro). 41.000 Euro konnten mit Fördergeld aus dem Leader-Programm gesichert werden.

Die kleine Dorfkirche mit der für die Region untypischen Holzfassade wurde 1843 eingeweiht. Somit steht im nächsten Jahr das 175-jährige Bestehen der Kirche auf dem Programm. Doch zunächst soll der Abschluss der Sanierungsarbeiten gefeiert werden. Und zwar mit einem Wintergrillen am Freitag, 26. Januar. Beginn ist um 18 Uhr, kündigte Pfarrer Dittrich an.