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Sanierungspläne Nur dezente Erhöhungen der Mieten

Viel Geld will die Gardelegener Wohnungsbaugesellschaft im nächsten Jahr in Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen stecken.

Von Cornelia Ahlfeld 20.12.2019, 00:01

Gardelegen l Eigentlich sollte die Balkonerneuerung in der Mozartstraße 4 und 8 schon längst erfolgen. Der Zeitplan hatte allerdings nicht funktioniert. „Wir haben keine Firma gefunden, die den Auftrag übernehmen wollte“, sagte Wolfgang Oelze, Geschäftsführer der Gardelegener Wohnungsbaugesellschaft (Wobau). Für das nächste Jahr soll nun ein zweiter Anlauf unternommen werden. Die alten, zum Teil schon morschen Holzbalkone in diesen beiden Häusern mit jeweils vier Wohnungen sollen durch neue Balkone ersetzt werden. Die Bauarbeiten sollen im März 2020 beginnen. Damit verbunden sind auch Fassadenarbeiten und eine Abdichtung der Keller. Die Dachwohnungen werden allerdings auch weiterhin ohne Balkone bleiben. Ein Anbau sei dort aus bautechnischen Gründen nicht möglich. Insgesamt werden 220.000 Euro investiert.

Darüber hinaus sind für 2020 eine Reihe von Instandsetzungsmaßnahmen im Bestand der insgesamt 1408 Mietwohnungen der Wobau geplant. In den Wohnungen am Rathausplatz 7 bis 9 und 11 bis 13 werden die Hauseingangsbereiche und die Kellereingänge erneuert. Außerdem werden die Schornsteine vom Dach genommen, da die schon seit langem nicht mehr benötigt werden. Ofenheizungen gebe es dort schon seit Jahren nicht mehr. Zudem sind Fassadenarbeiten geplant. Die Investitionskosten belaufen sich für den Rathausplatz auf etwa 90.000 Euro. In der Bertolt-Brecht-Straße 11 bis 13 soll die Elektroinstallation, konkret die Hauptstränge, erneuert werden. „Die stammen noch aus DDR-Zeiten und sind heute auch nicht mehr zugelassen“, so Oelze. In den Kellerbereichen werden Brandschutzauflagen umgesetzt. Unter anderem geht es dabei um Brandschutztüren und Brandschutzmaßnahmen in den Kellerbereichen. Vorgesehen sind zudem Fußbodenarbeiten im Keller und die Sanierung der Hinterhauseingänge. 215.000 Euro sind für diesen Wohnblock eingeplant.

Das Problem der alten Elektrohauptstränge gebe es auch noch in anderen Wohnblöcken. Die werden nach und nach ebenfalls erneuert. Im Block an der Krugbreite 7 und 8 in Jeseritz sollen Feuchtigkeitssperren für die Keller erneuert, die Wände neu verputzt und die Hausflure renoviert werden. Für weitere Instandsetzungsarbeiten sind im Haushalt der Wobau für 2020 800.000 Euro eingestellt. Auf die Mieten haben die umfangreichen Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten nur bedingt Auswirkungen. Die aktuelle Durchschnittsmiete (kalt) liegt bei der Wobau bei 4,28 Euro pro Quadratmeter. „Damit liegen wir im Landesdurchschnitt unwesentlich an der Tiefstmarke. Wir haben also sehr günstige Mieten“, betonte Oelze. Für Bestandsmieter, die oftmals schon 50 Jahre Mieter bei der Wobau sind, gebe es keine Erhöhungen. „Das soll auch ein Dank für die Treue sein“, so Oelze. Ansonsten werden Mieten nach Sanierungsarbeiten nur dezent erhöht um 35 Cent pro Quadratmeter. „Eigentlich müssten wir 1,50 Euro mehr nehmen“, erläuterte Oelze. Lediglich bei Neuvermietungen sehe die Erhöhung der Mieten etwas anders, aber dennoch moderat aus.