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Poltermorgen für die Jungen und Mädchen der Kita Abenteuerland in Köckte Scherben bringen das Glück

Von Anke Kohl 17.06.2011, 06:30

"Poltern? Was ist das denn?", fragten die Mädchen und Jungen in der Kita Abenteuerland in Köckte als Leiterin Ines Giggel vorschlug, gemeinsam auf den Hof von Familie Sonnenschein zum Poltern zu gehen. Diese Tradition des Geschirrzerschlagens vor einer Hochzeit kannten die Kinder noch nicht. Seit Mittwoch ist das nun anders.

Köckte. Statt eines Polterabends gab es am Mittwoch einen Poltermorgen in Köckte. Die Kinder der Kita Abenteuerland warfen schon am Vormittag altes Geschirr, um damit dem Brautpaar Inga Sonnenschein und Sören Otte Glück zu wünschen. Denn Scherben sollen schließlich Glück bringen. Doch damit die Jüngsten aus Köckte das auch wirklich verstehen, hatten ihre Erzieherinnen Ines Giggel und Ramona Lenz erst einmal Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn die Tradition des Polterns war den Mädchen und Jungen völlig unbekannt. "Also haben wir uns zusammengesetzt und ihnen erzählt, warum und wann man das macht und dass auch unbedingt jedes geworfene Geschirrteil kaputtgehen muss", erzählte Ines Giggel.

Reichlich Material für die glücksbringenden Scherben hatten die Eltern der kleinen Abenteurer beigesteuert. An den mitgebrachten Tellern und Tassen, Platten und Schüsseln im Korb hatte Ramona Lenz schwer zu tragen. Doch bevor das Geschirr zerschlagen werden durfte, stellten sich die Kinder für einen kleinen gesungenen Gruß vor dem Brautpaar auf, das sie bereits erwartet hatte.

Mit einem schelmischen Augenzwinkern kündigte Ines Giggel das zweite Lied an. "Ganz egal, was ihr beiden gleich über den Titel denkt, wir singen euch noch ein schönes Lied", sagte sie und nahm den kleinen Nils für den Liedvortrag auf den Arm. "Auf unsrer Wiese gehet was, trägt zwei rote Strümpfe...", erklang auf dem Hof von Familie Sonnenschein. Das Schmunzeln über den Titel fand sich auch in den Gesichtern des Brautpaares und der Brauteltern Rosel und Herwig Sonnenschein wieder.

Doch dann durften die Kinder endlich zum Poltergeschirr greifen und es im hohen Bogen und mit Schwung gegen den Polterstein werfen. Die anfängliche Zurückhaltung legten sie schnell ab, um auch bestimmt mehr als ein Stück kaputt werfen zu dürfen. "Und wir sagen unserem Enkel immer, dass er vorsichtig mit Geschirr umgehen soll", formulierte Rosel Sonnenschein scherzhaft die möglichen Folgen der schönen Aktion.

Der Polterabend des Paares aus Köckte fand schließlich zu späterer Stunde in Quarnebeck statt.