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Schließung Blaualgen im Waldbad Zichtau

Das Zichtauer Waldbad ist wegen eines Blaualgenbefalls geschlossen. Am Donnerstag nimmt das Gesundheitsamt erneut Wasserproben.

Von Cornelia Ahlfeld 15.08.2017, 21:00

Gardelegen/Zichtau l Zwei Jahre lang war es ruhig in Sachen Blaualgen im Zichtauer Waldbad. Zwei Jahre Badespaß ohne Schließung des Waldbades. Das hatte nicht nur die Besucher erfreut, sondern auch die Mitglieder des Fördervereines des Waldbades Zichtau, die sich engagiert für eine Verbesserung der Situation eingesetzt hatten. 2011 nahm das Dilemma seinen Anfang. Jedes Mal mitten in der besten Badesaison breiteten sich die Blaualgen aus. Und jedes Mal musste das Bad geschlossen werden, um gesundheitliche Schäden für die Besucher auszuschließen. Bis dahin wurde das Freibad über Grundwasser und einen Arteser gespeist, der auf dem Gelände des Zichtauer Gutes lag. Nach vielen Versuchen mit Fachleuten und Wasserexperten, die keine Besserung brachten, hatte sich die Stadt 2015 entschlossen, Trinkwasser in das Gewässer einzuspeisen, um den Wasserspiegel zu halten und eine Verbreitung der Blaualgen zu verhindern. Zwei Jahre hatte das gut funktioniert.

Am Montag nun erneut die Nachricht: Das Wasser war umgeschlagen. Eine grüne, eklig-filmige Schicht lag auf dem Wasser – ein dichter Blaualgenteppich hatte sich ausgebreitet. „Da brauchte man keine Proben zu nehmen. Das war auch so deutlich zu erkennen“, sagte gestern auf Anfrage Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig. Auch sie hatte sich die Situation vor Ort angesehen. Das kreisliche Gesundheitsamt sei benachrichtigt worden. Die Verwaltung habe entschieden, das Waldbad aus gesundheitsgefährdenden Gründen vorerst bis morgen zu schließen.

„Ob ab Freitag wieder geöffnet werden kann, ist noch nicht klar“, betonte Zepig. Derzeit werde das Gewässer mit einem Algenmittel behandelt. „Wir hoffen, dass das funktioniert und die Algen bald weg sind“, so Zepig. Die Situation könne man leider nicht beeinflussen. Viele Faktoren würden dabei eine Rolle spielen, auch die Witterungslage. Zepig verwies auf den Barleber See bei Magdeburg, wo es derzeit ebenfalls einen akuten Blaualgenbefall gebe.

Die Wasserproben zur Algenbestimmung werden labortechnisch untersucht, bestätigte gestern Kreis-Sprecherin Birgit Eurich. Es sei nicht vorhersehbar, wie sich die Lage entwickelt. Der Kreis rechne mit einem Ergebnis zur Bestimmung der Arten der Cyanobakterien am gestrigen späten Nachmittag. "Die nächste Überwachung wird am Donnerstag stattfinden und dann engmaschig je nach Erfordernis fortgeführt werden“, so Eurich weiter. Die Kollegen des Gesundheitsamtes hätten am Montag eine starke Grünfärbung des Gewässers festgestellt. Die Sichttiefe an der Sprunganlage habe 30 bis 40 Zentimeter betragen, hinter dem Steg in Richtung Strand 80 Zentimeter. Der pH-Wert habe bei 9,13 gelegen.

Ob ein Badeverbot verhängt wird, sei nicht Sache des Gesundheitsamtes, sondern des Trägers, in diesem Fall die Stadt Gardelegen. „Das Gesundheitsamt kann nur auf eine mögliche Gesundheitsgefahr hinweisen. Der Hautkontakt mit Cyanobakterien kann zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen“, erläuterte Eurich. Sollte das Wasser verschluckt werden, könne es auch zu Vergiftungserscheinungen, wie Magenschmerzen, Übelkeit und Benommenheit, kommen.