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Staatsanwaltschaft Noch keine Anklage gegen Amokfahrer

Der Amok-Fahrer von Hemstedt sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Anklage gegen ihn wird in diesem Jahr nicht mehr erhoben.

17.12.2020, 16:35

Hemstedt l „Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen“, erklärte der Sprecher der Polizeiinspektion Stendal, Joachim Albrecht, auf Nachfrage der Volksstimme zum Stand der Ermittlungen gegen den Hemstedter Amok-Fahrer, der bei seiner Festnahme durch die Polizei durch einen Schuss verletzt wurde. Albrecht verwies an die Staatsanwaltschaft Stendal.

Vom dortigen Sprecher, Thomas Kramer, gibt es die Auskunft, dass der aus Baden-Württemberg stammende 43-Jährige mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt. Nach dem Verlassen des Krankenhauses war er auf Antrag der Staatsanwaltschaft zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden.

Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann, der am Mittwoch, 21. Oktober, eine ganze Region in Atem hielt und mit seinem Pkw einen großen Sachschaden an verschiedenen Fahrzeugen verursacht hatte, ist von Seiten der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen, erklärte Kramer. Aus diesem Grund werde es auch in diesem Jahr keine Anklage mehr geben. Der Mann lasse sich weiterhin nicht auf die Vorwürfe ein, sondern lässt sich anwaltlich vertreten.

Der 43-Jährige hatte am späten Nachmittag des 21. Oktobers mehrere Unfälle verursacht, hatte Fahrzeuge gerammt, versucht, sie von der Straße abzudrängen. Seine Tour hatte er in Klötze begonnen und ein Auto an der Tankstelle am Ortseingang beschädigt. In Berge hatte er nach einem solchen Unfall mit einer Metallkette auf ein völlig unbeteiligtes Fahrzeug eingeschlagen. Die Insassen, eine Familie mit zwei kleinen Kindern, kamen mit einem Schock davon. Der Mann setzte seine Fahrt querfeldein über Lüffingen nach Hemstedt fort. Schließlich konnte er auf einem Acker bei Hemstedt gestellt werden. Bei der Festnahme löste sich ein Schuss aus einer Dienstwaffe eines Polizisten, der den Mann verletzte. Er wurde mit einem Hubschrauber in eine Magdeburger Klinik geflogen. Insgesamt hat der Mann zwölf Autos beschädigt, darunter ein Einsatzfahrzeug der Polizei. Diese ermittelte in mehreren Verfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Unfallflucht.

Ermittelt wird auch im Fall der Schussverletzung. Bei der Festnahme soll sich aus einer Dienstwaffe eines Polizeibeamten ein Schuss gelöst haben. Diese Ermittlungen laufen separat über eine Tatortgruppe der Polizeiinspektion Magdeburg (Volksstimme berichtete).