Kündigungsschreiben zum 31. Mai verschickt / Betroffene Nutzer hoffen auf eine Kompromisslösung Stadt plant Abriss des Garagenkomplexes Pfahlweide
Gardelegen (cah) l Jörg Gereke wohnt im Schlüsselkorb und ist seit 2006 Besitzer einer Garage im Komplex Pfahlweide an der Stendaler Straße. Gekauft hat er allerdings nur die Baulichkeit, das Land gehört der Stadt. Und die hat jetzt allen Garagenbesitzern in der Pfahlweide Kündigungsschreiben geschickt. Bis zum 31. Mai hätten alle die Garagen zu beräumen. Die Stadt plane einen Abriss des Komplexes.
Das veranlasste Gereke, in der Stadtratssitzung am Montagabend sein Problem vorzutragen. Er sei nämlich nach Erhalt der Kündigung beim Bürgermeister vorstellig geworden. Und der habe ihm vorgeschlagen, wenn es genügend Interessenten gebe, die erste und zweite Garagenreihe stehen zu lassen. Danach sei er bei einer Verwaltungsmitarbeiterin gewesen, die mit Liegenschaften zu tun habe. Die allerdings hätte davon gar nichts gewusst. Sie hätte auch keine andere Garage im Stadtgebiet, die Gereke nutzen könnte. "Was soll denn nun werden? Unsere Garagenreihe ist immer sauber und gepflegt. Dort liegt kein Müll rum. Und wir brauchen unsere Garagen", stellte Gereke klar, der zur Unterstützung noch weitere Betroffene mitgebracht hatte.
Der Abriss des Garagenkomplexes am Standort Pfahlweide sei Bestandteil des Haushaltsplanes für dieses Jahr, erläuterte Bürgermeister Konrad Fuchs. Von den dortigen etwa 120 Garagen stünden mindestens 50 leer. Einige Garagen seien vollgestopft mit Müll. Dort hätte es in der Vergangenheit auch mehrfach Brände gegeben. "Unsere Intention war es, dort Ordnung reinzubringen", betonte Fuchs. Die Kündigungen seien allerdings verfasst worden mit dem Hinweis, sich in der Verwaltung zu melden. "Wir könnten dann versuchen, etwas umzuorganisieren. Wir werden eine Lösung finden, wenn es so viele Garagennutzer sind. Dann könnten wir die erste oder zweite Reihe stehen lassen. Sie selbst wären dann aber auch in der Pflicht, dort für Ordnung zu sorgen", sagte Fuchs.
Das wäre für Gereke und seine Mitstreiter kein Problem. "Früher hat man das Subbotnik genannt", sagte Gereke, der mit dieser Kompromisslösung gut leben könnte, wie er sagte.
Für den Abriss der Pfahlweiden-Garagen sind im aktuellen Haushalt der Stadt 200000 Euro eingeplant. Realisiert wird das aber nur, wenn es Fördermittel gibt. Die Stadt erhofft sich dafür Fördergeld in Höhe von 160000 Euro.