Stadtrat kritisiert Verwaltungsmitarbeiter

Gardelegen (iwi) l Unter dem Punkt Anfragen und Anregungen brachte sich Ratsmitglied Thorsten Bombach (fraktionslos) bei der Stadtratssitzung ein – und sorgte damit für manch ungläubiges Gesicht unter den Ratskollegen. So forderte er unter anderem ein, dass die neue Wirtschaftsförderin Julia Schlüsselburg, die sich den Ratsmitgliedern zu Beginn der Sitzung ganz kurz vorgestellt hatte, in sechs Monaten Bericht über ihre Arbeit erstatten sollte. Bombach kritisierte: „Heute war sie nicht überzeugend.“ Vielleicht sei das auch der Aufregung geschuldet.

Bürgermeisterin Mandy Zepig entgegnete, dass Schlüsselburg sicherlich berichten werde, wenn es denn etwas Aktuelles gebe, gab aber zu bedenken, dass sechs Monate eine extrem kurze Zeit seien. Als Bombach nicht locker ließ und anregte, dass sie bei jeder Ratssitzung mit dabei sein solle, verdeutlichte die Bürgermeisterin, dass es sich bei der Wirtschaftsförderung um eine 30-Stunden-Stelle als Sachbearbeiter handele. „Da müssten hier immer noch viel mehr Verwaltungsmitarbeiter bei den Sitzungen dabei sein“, so Zepig.

Doch auch das überzeugte Bombach nicht, und er attackierte indirekt die Bürgermeisterin, denn schließlich habe die Tätigkeit des Wirtschaftsförderers ja ein Jahr brach gelegen, so der Zichtauer. Hintergrund: Die direkte Vorgängerin von Julia Schlüsselburg in dem Amt der Wirtschaftsförderin war eineinhalb Jahre die jetzige Bürgermeisterin Mandy Zepig. Doch Bombach legte noch einen drauf: Er wisse ja nicht, ob es Taktik oder Zufall sei, doch er habe gesehen, wie Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes bei der Kontrolle am Aschberg „in die Auslagen der Geschäfte geschaut haben“.

Mandy Zepig kündigte an, seine Befürchtungen weiterleiten zu wollen, setzte aber noch hinzu: „Ich weiß ja nicht, wie es zustande kommt. Aber es ist ein Irrglaube, dass in der Verwaltung so wenig wie möglich gearbeitet wird.“