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Termin mit Landrat Sohlgleite macht Anglern weiter Sorgen

Bei der jährlichen Gesprächsrunde zwischen Anglern und Landrat Michael Ziche spielte jetzt die Sohlgleite am Kalbenser Goliath eine Rolle.

Von Cornelia Kaiser 06.07.2018, 14:06

Kalbe l Die Sohlgleite am Kalbenser Goliath, die vor einigen Monaten vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) neu hergerichtet worden ist, bereitet den Angelsportlern weiterhin Sorgen. Das hat sich gestern Nachmittag bei einem Ortstermin mit Landrat Michael Ziche gezeigt.

Der trifft sich einmal jährlich mit Vertretern der im Kreis tätigen Petrijünger-Vereine, um anstehende Probleme zu besprechen. Diesmal fand die Zusammenkunft in Kalbe statt, nicht zuletzt, um vom Vereinshaus gleich zum Goliath aufbrechen zu können.

Dort, wo die aus Steinaufschüttungen bestehende Sohlgleite existiert, die den Wasserspiegel in Richtung Kalbenser Mühle etwas erhöhen soll, hat es einst einen Stau gegeben. Der war jedoch marode und daraufhin weggerissen worden. Seither hatte es immer wieder Probleme mit der Wassertiefe und demzufolge auch mit dem Aufsteigen der Fische zu ihren Laichplätzen gegeben. Und die sind trotz der Sanierung der Sohlgleite nicht komplett verschwunden, wie Reiner Leppek gestern deutlich machte. Der Gardeleger nimmt für den Landesanglerverband an Gewässerschauen teil. „Das hier kann keine endgültige Lösung sein“, so Leppek mit Blick auf die Sohlgleite, die natürlich nicht so einen positiven Staueffekt wie ein Wehr habe.

„Wir gucken uns das Ganze jetzt noch einmal an“, sagte Landrat Michael Ziche. Immerhin habe die in der Kreisverwaltung ansässige Untere Wasserbehörde einst die Genehmigung zum Herrichten der Sohlgleite erteilt. Nun sei zu prüfen, ob alle Auflagen eingehalten worden seien. Wenn ja, sei nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Auch der Osterburger LHW-Flussbereichsleiter Hans-Jörg Steingraf, der am Ortstermin teilnahm, nahm das Thema gestern noch einmal mit.

Auf der Tagesordnung standen außerdem noch eine, mutmaßlich durch eine Drainage verursachte, Versalzung des Seibt‘schen Teiches bei Salzwedel und die von einer Anwohnerpartei monierte Pumpenregulierung des Pfefferteiches in Salzwedel. Der Burggraben in Kalbe indes war diesmal kein Thema. Kay Grahmann, der zweite Vorsitzende des Kalbenser Angelsportvereins und diesmal Gastgeber der Zusammenkunft, unterstrich jedoch, dass dieses Problem nicht aus den Augen gelassen werden und die Stadt als Gewässerträger damit nicht allein gelassen werden dürfe. Eine teure Entschlammung, wie sie nötig wäre, um den Burggraben ökologisch wieder aufzurichten, könne sie allein nicht leisten.

Und auch hier wurde wieder das deutlich, was Gerhard Jurosz vom Landesanglerverband kurz zuvor schon am Rande des Ortstermins am Goliath betont hatte: „Angeln ist gelebter Naturschutz.“