1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Einrichtung ist wieder in Betrieb

Tierheim Einrichtung ist wieder in Betrieb

Das Gardeleger Tierheim hat seine Betriebserlaubnis wieder zurückerhalten. Zunächst befristet für ein Jahr.

Von Cornelia Ahlfeld 18.06.2016, 03:00

Gardelegen l Seit Montag ist das Gardeleger Tierheim nahe des Lüffinger Dreiecks wieder in Betrieb. Fundtiere dürfen wieder aufgenommen und vermittelt werden. Der Kreis hat die Schließung aufgehoben. Der Tierschutzverein Gardelegen/Kalbe als Träger des Tierheimes hat die Betriebserlaubnis wieder zurückerhalten, informierte auf Anfrage Elke Filter, Amtsleiterin in der Kreisverwaltung für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung. „Wir haben kontrolliert. Es ist alles in Ordnung“, sagte Filter.

Der Kreis hatte im Oktober für das Tierheim einen Aufnahmestopp verfügt. Neue Fundtiere durften nicht mehr aufgenommen werden. Gründe gab es mehrere für diese Entscheidung. Personelle Gründe, bauliche Mängel, Unstimmigkeiten bei der Buchführung. Dazu kam eine ständige Überbelegung. Die Kapazitäten des Tierheimes waren mehr als nur ausgeschöpft. Eine lange Mängelliste wurde erstellt. Und die hat der Verein als Träger nun offenbar abgearbeitet.

Auch personell gibt es zwei Änderungen. Der Verein hat jetzt zwei hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt: Marianne Wigger als Leiterin des Tierheimes und Simone Kanstedt als stellvertretende Leiterin. Beide Frauen hätten einen Sachkundenachweis erbringen müssen. Das sei passiert. „Die fachliche Qualifikation ist damit vorhanden“, betonte Elke Filter. Die Betriebserlaubnis sei zunächst befristet für ein Jahr erteilt worden. Einer unbefristeten Erlaubnis stünde aus jetziger Sicht nichts entgegen.

Zufrieden zeigte sich auch Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig. Die Aufnahme von Fundtieren, eine Pflichtaufgabe der Kommunen, könne nun wieder in der Gardeleger Einrichtung erfolgen. Bis dato mussten Fundtiere nach Satuelle (Landkreis Börde) ins dortige Tierheim gebracht werden.

Allerdings gibt es für Mandy Zepig noch einiges zu klären. Am kommenden Montag wird sie sich dazu mit der Vereinsspitze zu einem Gespräch treffen. „Wir werden dann das weitere Vorgehen besprechen“, sagte Zepig am Freitag. Unter anderem gehe es um klare Regelungen, wofür der Verein genau zuständig ist. Es geht außerdem um eine Erhöhung der Umlage. „Dazu muss der Verein erst einmal die Zahlen auf den Tisch legen“, so Zepig. Klar sei, dass das Tierheim „auskömmlich“ ausgestattet sein müsse, um arbeiten zu können. Positiv sei, dass der Verein einen Tierheimberater hinzugezogen habe. Positiv sei zudem die personelle Lösung mit den zwei angestellten Mitarbeiterinnen. Ein Tierheim nur ehrenamtlich zu bewirtschaften, sei nicht möglich.

Zwischen Stadt und Verein existiere zwar ein Pachtvertrag, geschlossen Mitte der 1990er Jahre. Dieser Vertrag beinhalte auch die grundsätzlichen Dinge, sei aber dringend zu überarbeiten und anzupassen. „Das sieht der Verein auch so“, sagte Zepig.

Erfreut und erleichtert zeigte sich gestern auch Tierschutzvereinsvorsitzender Kurt Gewasda. Zur weiteren Verfahrensweise, was auch die Finanzierung der zwei Angestellten betrifft, verwies er auf das Gespräch mit der Bürgermeisterin.

Um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass das Tierheim wieder arbeitsfähig ist, findet am Sonntag, 19. Juni, von 11 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Unter anderem mit Hüpfburg, Kaffeetafel, Grillen, Bogenschießen und Rundgängen durch die Einrichtung.