Tierheim Sturm zerstört Zwinger und Hütten
Sturm Bennet hat die neue gebaute Quarantänestation des Gardeleger Tierheims verwüstet und Hundehütten zerstört.
Gardelegen l Ein neuer Schlag für das Gardeleger Tierheim: Der schwere Sturm, der für zahllose Schäden in der Altmark gesorgt hat, hat auch die frisch gebaute Quarantänestation zerstört. Genau eine Woche ist es her, dass der Tierschutzverein und viele Helfer der Anlage den letzten Schliff verpasst haben. Der MDR berichtete sogar noch in der Reihe „Mitmachen statt meckern“ über die große Aufräum- und Neubau-Aktion. Alles schien bereit für die Wiedereröffnung am 1. April. Die neue Zulassung ist da, die Gebäude erfüllen die gesetzlichen Bestimmungen – da schlägt Sturm Bennet zu und verwüstet die neue Quarantäne-Anlage.
Auf 2009 Euro beziffert Tierheimleiterin Carmen Koch die Schäden an der neu gebauten Station. Der Zwinger und die großen Blechwände wurden vom Sturm schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Bleche wurden durch die Luft gewirbelt und sind unrettbar verbeult. Auch zwei Thermohütten sind zerstört. Eine Lampe am Weg hat der Sturm umgeknickt.
„Das ist alles hin“, sagt Carmen Koch. Sie war am Morgen des Sturms zusammen mit einer Mitarbeiterin im Tierheim. Gegen 9.50 Uhr tobte Bennet über die Anlage, und die beiden Frauen gingen sicherheitshalber zur Tür des Hauptgebäudes, weil sie Angst hatten, dass das Dach über ihnen zusammenbrechen würde. Da sahen sie schon die Blechwände über den Gitterzaun fliegen. Eigentlich seien die Wände auf der Betonplatte fest mit Schlagdübeln verschraubt gewesen. Aber dem Unwetter hatten sie offenbar nichts entgegen zu setzen. „Der Sturm ist mit 115 Stundenkilometern durch Gardelegen durchgegangen“, sagt sie. „Der Sturm hat das hochgehoben, das ist wie Pappe weggeflogen.“
Das einzig Positive: Das Unglück ist noch vor der Wieder-Eröffnung passiert, und die Zwinger waren leer. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn da jetzt Hunde drin gewesen wären“, sagt die Tierheim-Leiterin. Derzeit wohnen noch fünf Katzen und ein Schäferhund in dem Heim. Die Tiere hätten sich verkrochen und Angst gehabt, doch inzwischen seien sie wieder ruhig und entspannt.
Ursprünglich hatte der Tierschutzverein vorgehabt, zwei Container als Hunde-Unterkünfte für die Quarantänestation zu erwerben. Doch der Preis – rund 10.000 Euro pro Stück – sei zu hoch für den Verein gewesen. So hatte man sich für die kostengünstigere Variante entschieden. „Wer billig kauft, kauft doppelt“, sagt Carmen Koch bitter.
Sie hat den Schaden jetzt der Versicherung gemeldet und hofft, dass sie die 2009 Euro erstattet bekommt. Auch Fördermittel will sie beantragen. Sehr dankbar ist der Tierschutzverein für die vielen Spenden von Privatleuten und Firmen. So gab es am Wochenende einen Tag der offenen Tür, bei dem die Besucher insgesamt 166 Euro ins Sparschwein des Heims steckten – ein willkommener Zuschuss für die Anschaffung einer neuen Tierwaage.
Das Heim war im Herbst 2017 vom Kreisveterinäramt geschlossen worden. Seitdem bemüht sich der Tierschutzverein um eine Wiederzulassung. Da durch die Schließung auch der Bestandsschutz erloschen ist, war der Tierschutzverein verpflichtet, die alten Gebäude aus den 90er Jahren auf den neuesten Stand zu bringen. Erst Ende Januar dieses Jahres kam dann grünes Licht vom Landkreis und die Erlaubnis, zum 1. April wieder Tiere aufzunehmen. Den Termin will Carmen Koch in jedem Fall halten. Die Wiedereröffnung sei nicht in Gefahr, betont sie. Allerdings gibt es nun erneut eine Menge Arbeit zu erledigen. Der Tierschutzverein hofft auf seine freiwilligen fleißigen Helfer und lädt zu einem neuen Arbeitseinsatz ein. Wer mit anpacken möchte, ist am kommenden Sonnabend im Tierheim willkommen. Ab 8 Uhr kann rangeklotzt werden.