1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Das runde Leder rollt seit 100 Jahren

Vereinsjubiläum Das runde Leder rollt seit 100 Jahren

Der Sportverein (SV) Germania Zethlingen blickt auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Im Mai wird gefeiert.

Von Doreen Schulze 01.03.2020, 12:00

Zethlingen l Mit dem Fußballclub Germania Zethlingen fing 1920 alles an. Erster Spielplatz war die Wiese hinter dem Mühlenberg. Kurz danach wurde eine Weide von Gastwirt Schulz genutzt. Ab 1934 ruhte die Vereinstätigkeit, Fußballspiele fanden keine mehr statt.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg rückte der Fußball wieder stärker in den Fokus der Zethlinger. Der Verein wurde wiederbelebt, erhielt allerdings 1948 einen neuen Namen: Sportgruppe (SG) „Freundschaft“ Zethlingen. Ende der 1950er Jahre entstand der neue Sportplatz am derzeitigen Standort. Bauern des Ortes füllten das Gelände dort auf.

War der Verein viele Jahre lang ein reiner Fußballverein, kam in den 1950er Jahren der Reitsport hinzu. Zur großen Reitsportveranstaltung „zu Pfingsten kamen damals rund 4000 Besucher nach Zethlingen“, erzählt Helmut Wienert, Germania-Vorsitzender. Als erfolgreichster Reiter des Vereines ging damals Ernst Lübke hervor, der nach der Wende Bürgermeister in Zethlingen war. Und auch heute existiert neben der Sektion Fußball eine allgemeine Sportgruppe. Im Sommer wird Volleyball gespielt. Zwischenzeitlich gab es Ende der 1990er Jahre auch eine Tischtennissektion.

Zurück zur Chronik: Streitigkeiten Mitte der 1960er Jahre führten dazu, dass sich die Fußballmannschaft auflöste. „Der Verein wurde aber nicht abgemeldet“, so Wienert. Unter Steffan Hubert (von 1964 bis 1986 Vereinsvorsitzender) und dem sportlichen Leiter Otto Schulze wurde drei Jahre später (1968) der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Mit seinen 75 Jahren ist Otto Schulze heute noch eine Größe des SV. „Wenn es auf dem Platz etwas zu tun gibt oder am Objekt etwas gemacht werden muss, ist er zur Stelle“, lobt Wienert das Engagement das Vereinsmitgliedes. Das Sportobjekt wurde übrigens 1972 in Eigeninitiative errichtet. Federführend war Otto Schulze.

Tolle Leistungen erbrachten die Spieler unter Huberts Vorsitz. Von 1978 bis 1988 spielte der Verein nämlich in der Bezirksklasse. „Das war damals eine tolle Sache“, so Wienert.

Abgelöst wurde Hubert von Hans-Joachim Schulz. 1989 erfolgte eine Erweiterung des Sportobjektes. Nach die Wende musste nach bundesdeutschem Recht ein neuer Verein mit neuer Satzung entstehen, um die Gemeinnützigkeit nachzuweisen. Sponsoren mussten gefunden werden. Damals erhielt der Verein seinen ursprünglichen Namen zurück. Seither ist er unter SV Germania Zethlingen bekannt.

Wienert lenkt seit 2002 die Geschicke des Vereines. In seinen ersten Amtsjahren war es nicht immer leicht, die Mannschaft zusammenzuhalten. Es gab personelle Probleme und auch eine C-Jugendmannschaft konnte nicht mehr gebildet werden. Mittlerweile ist das Männerteam wieder stabil, aber „es spielt kein Zethlinger mehr in der Mannschaft“. Im Moment wird eine Kindermannschaft aufgebaut. „Vielleicht wird sie zum Jubiläum ihr erstes Spiel haben“, so Wienert. Trainiert wird sie von Uwe Mayer, der sich 2019 auch für eine Flutlichtanlage einsetzte.

Stolz ist der Verein auf den Aufstieg der Fußballmannschaft im vorigen Jahr. Von der Kreisklasse stieg die Mannschaft in die Kreisliga auf.