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Vernissage Kunst als Mittel gegen Alltagsstress

Im Klostergarten von Kloster Neuendorf wird seit Sonnabend und nur noch bis Montag, 31. Juli, Kunst von Sandra Niebuhr gezeigt.

Von Cornelia Kaiser 31.07.2017, 03:00

Kloster Neuendorf. „Mit Kunst lassen sich allerhand Traumas verarbeiten“, sagt Sandra Niebuhr. Die Frau muss es wissen. Sie ist nicht nur selbst als Künstlerin tätig und hat als solche am Sonnabend ihre erste mehrtägige Ausstellung im Ort ihrer Kindheit und Jugend, nämlich Kloster Neuendorf, eröffnet, sondern sie studiert aktuell auch Psychologie. „Ich bin noch mittendrin“, sagt die 45-Jährige, deren Leben prall gefüllt ist: mit Familie, mit Berufstätigkeit und zusätzlichem Studium – und mit Kunst.

„Die Kunst brauche ich, um runterzukommen“, erklärt Sandra Niebuhr, verheiratete Van Alphen. Sie ist vor vielen Jahren der Liebe wegen in die Niederlande gezogen – und hat es nie bereut, wie sie am Sonnabend in zahlreichen Gesprächen betont. Denn die Frau, die ihre Ausstellung mit insgesamt 13 Plastiken und Skulpturen „Lebenswege“ genannt hat, darf sich bei der Vernissage über jede Menge Zuspruch freuen.

Den hatte sie zuvor auch schon durch Pfarrer Jürgen Brilling erfahren. Der hat Sandra Niebuhr – als Künstlerin trägt sie ihren Mädchennamen – und ihre Arbeiten vor einiger Zeit bei einem Besuch in Kloster Neuendorf kennen gelernt. Und er war sofort sehr angetan von ihrer Kunst und überredete sie, im Klostergarten auszustellen. Dort interviewt er die Künstlerin nun bei herrlichem Sommerwetter und vor großem Publikum. Und er fragt sie, warum sie vorwiegend mit so zerbrechlichen Materialien wie Ton und Gips arbeite. „Menschen sind ja auch zerbrechlich“, antwortet Sandra Niebuhr spontan.

Und während sie hinterher auf individuelle Fragen von Besuchern eingeht und dazu mehrstimmiger Gesang der Tangermünder Band Tolerant Tune erklingt, betätigt sich ihre achtjährige Tochter Mila-Louisa als kompetente Ausstellungsführerin. „Sie war ja oft dabei, wenn ich an den Werken gearbeitet habe“, sagt die Mutter nicht ohne Stolz.

Und natürlich hat sie auch eine Skulptur gefertigt, welche das Mädchen zeigt. Es ist – abgesehen von einer Leihgabe – die einzige Arbeit, die nicht zum Verkauf steht und die Sandra Niebuhr auf jeden Fall wieder mit nach Hause nehmen will.

Die Ausstellung kann nur noch am Montag, 31. Juli, von 10 bis 16 Uhr besucht werden.