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Wandelkonzert Ein Ausflug nach Arkadien

Klassisches unter freiem Himmel - auf Gut Zichtau fand am Sonntag zum zweiten Mal ein sogenanntes Wandelkonzert statt.

Von Conny Kaiser 17.07.2017, 19:00

Zichtau l Wie klingen sie, die einzelnen Entwicklungsphasen eines Schmetterlings – von der Entpuppung bis hin zu seinem Tod? Antwort auf diese Frage gab am Sonntagnachmittag die Soloflötistin der Magdeburgischen Philharmonie, Atsuko Koga. Im Park des Gutes Zichtau stellte sie diese Prozesse aber nicht nur musikalisch und mithilfe ihres güldenen Instrumentes dar, sondern auch mit Worten. Für jemanden, der aus Japan stammt, vor einem deutschen Publikum eine ganz besondere Herausforderung, auch wenn Atsuko Koga schon lange hierzulande arbeitet und lebt.

Auch in Zichtau war sie schon einmal zu Gast. Denn es war am Sonntagnachmittag nicht das erste Wandelkonzert, das dort im Rahmen der Altmark-Festspiele stattfand. Überschrieben war es mit „Arkadien“, einem Begriff, der für eine Landschaft steht, in der der Stress von den Menschen abfällt, in der sie zur Ruhe kommen und ihr Dasein genießen können.

Und genau das ließ sich dann tatsächlich im Gutspark beobachten, zumal die Musikauswahl auch entsprechend getroffen worden war. Nicht wenige Besucher hatten Decken und Picknickkörbe mitgebracht. Wer wollte, konnte aber auch auf einem der bereitgestellten Stühle Platz nehmen oder den Klängen von Weitem lauschen, sitzend oder liegend auf einer der Bänke, die im Park zum Verweilen einladen.

Während Atsuko Koga am Wasserfall des Gutes auftrat, nutzte das O-Ton-Projekt aus Berlin die kleine Bühne, die am Lindendom aufgestellt war, und später dann auch die große Bühne des Rinderstalls. Und dort sorgten die drei Protagonisten des Trios sowohl für Erstaunen als auch für pure Entspannung bei den Zuhörern. Denn das Ensemble verbindet den Klang des Cellos und des Didgeridoos mit dem der klassischen Gitarre und vor allem dem des Obertongesangs. Daniel Pircher ist derjenige im Trio, der diese aus Asien stammende Kunst beherrscht. Sie vermittelt durch besondere Stimmtechnik den Eindruck, als würden zwei Menschen gleichzeitig singen. Dabei kommt alles aus einem Mund, in diesem Fall dem von Pircher. Getragen wird das Ganze vom sensiblen Klang des Streichinstrumentes von Stefanie John und den zum Teppich gewebten Tönen des Didgeridoos von Marc Miethe. Ein Teppich, auf dem es sich in Gedanken davonfliegen lässt. Auf und davon nach Arkadien. Umrahmt wurde das Wandelkonzert in Zichtau von einem kleinen Markt, auf dem es unter anderem Stauden, selbstgemachte Brotaufstriche, aber auch Bücher zu kaufen gab – und natürlich von passenden kulinarischen Angeboten.

Die übrigens gibt es auch bei der nächsten Veranstaltung der Altmark-Festspiele, die ebenfalls unter freiem Himmel stattfindet, und zwar im Buchsbaumgarten am Kalbenser Schloss von Goßler. Dort treten am Sonnabend, 22. Juli, ab 20 Uhr die Echo-Jazz-Preisträgerin Jasmin Tabatabai und das David Klein Quartett auf. Zusammen haben sie das Album „Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist“ herausgebracht, das musikalisch Antwort auf die im Titel enthaltene Frage bietet. Karten zum Stückpreis von 30 Euro gibt s unter anderem in der Stadt-Apotheke Kalbe sowie im dortigen Geschäft Dannhauer. Es sind schon zahlreiche Tickets verkauft.