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Brutsaison in Kalbe Weißstorchzählung in Kalbe: 101 Eier und erste Küken gesichtet

In Kalbe engagieren sich Naturschützer seit über 40 Jahren für den Weißstorchschutz. Trotz einiger Herausforderungen zeigt sich ein positiver Trend für die Storchenpopulation.

Von Michael Arens und Gesine Biermann 11.05.2025, 18:45
Während in Schenkenhorst schon vier kuschelige Storchenküken zu sehen waren ...
Während in Schenkenhorst schon vier kuschelige Storchenküken zu sehen waren ... Michael Arens

Einheitsgemeinde Kalbe. - Seit über vier Jahrzehnten engagieren sich Naturschützerinnen und Naturschützer im Altkreis Kalbe/Milde für den Schutz des Weißstorches. Ein Projekt, das mittlerweile fester Bestandteil der regionalen Naturschutzarbeit ist.

Vor wenigen Tagen fand nun wieder die traditionelle Gelegekontrolle statt, bei der die Brutaktivitäten der Störche in der Region Kalbe systematisch erfasst werden.

Nicht alle Nester einsehbar

Über die Ergebnisse – wie auch über die Ankunftszeiten der Störche – führen die Naturschützer Buch. So ist auch eine Entwicklung einschätzbar.

Die teils abenteuerlichen Kletterpartien unternahmen diesmal Jasmin Leinweber, Juliane Huthmann, Gudula Lühle, Mario Firla, Lothar Büst und Michael Arens. Und sie zählen an diesem Tag insgesamt 101 Eier. Dafür schauten sie in 26 Nester.

Lesen Sie hier: Neuer Landesplatz für Familie Storch in Kalbe

Derzeit brüten immerhin 32 von 33 Storchenpaaren. Allerdings konnten nicht alle Nester kontrolliert werden, erläutert Michael Arens.

Entweder seien die Nester nicht einsehbar – ein Beispiel dafür ist die Burg in Kalbe – oder die Paare haben, wie in Vienau und Jeggeleben erst vor kurzem mit der Brut angefangen.

Auch in diesem Fall haben die Naturschützer auf die Besichtigung der Kinderstube verzichtet. Insgesamt schätzt das Team die Zahl aller Storcheneier auf 125.

Kämpfe um den Neststandort

Auffällig sei gewesen, dass es, so zum Beispiel in Poritz, in Winkelstedt, in Jeggeleben und in Vienau, offensichtlich Kämpfe um den Neststandort gegeben habe, berichtet Arens. In Vienau gab es nach einem solchen Kampf einen Partnerwechsel. Das neue Paar hatte daraufhin acht Tage später erneut mit der Brut begonnen.

Leider sei der Horst in Wernstedt verschwunden, bedauert Michael Arens. Der Grund dafür sei nicht bekannt. Dafür gebe es in Könnigde aber wiederum eine Neuansiedlung, was die Storchenprüfer sehr freute.

... waren die Storchekinder im Jeetzer Horst zum Zeitpunkt der Kontrolle noch gut „verpackt“.
... waren die Storchekinder im Jeetzer Horst zum Zeitpunkt der Kontrolle noch gut „verpackt“.
Fotos: Michael Arens

Insgesamt in fünf der Nester konnte das Team schon Junge entdecken. Dabei handele es sich um jene Paare die aus reinen „Westziehern“ bestehen, „diese waren schon zwischen Ende Februar und Anfang März angekommen“, erläuterte Arens. Deshalb seien ihre Jungen schon geschlüpft.

„Die erste Zählung dieser Art wurde übrigens bereits 1981 durchgeführt und ist seither eine wertvolle Datenquelle zur Entwicklung des Storchenbestands in der Region“, betont Michael Arens.