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Studentinnen stellten Landschaftskunstinstallationen für Lindstedt, Zichtau und Seethen vor "Wir wollen Lindstedts Gutshaus wiederbeleben"

Von Jenny Schwerin 14.03.2012, 03:08

Studentinnen vom Standort Bernburg der Hochschule Anhalt stellten am Montag in Lindstedt Kunstinstallationen für Lindstedt, Zichtau und Seethen vor.

Lindstedt l Nur von Kerzen erleuchtet war das Kellergewölbe des Lindstedter Gutshauses am Montagnachmittag. Vier Studentinnen des Studiengangs Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Hochschule Anhalt hatten die Kellerräume des alten Gebäudes für die Präsentation und Ausstellung ihrer Konzepte und Ideen für das diesjährige EuroLandArt-Festival in der Altmark hergerichtet.

Im Rahmen des studentischen Projektes "LandschaftsKunstVariationen" an der Hochschule Anhalt erarbeiteten Saskia Natkanski, Leona Werberger, Melanie Nitschke, Melanie Meissner, Melanie Stahnke und Denise Reinhold Installationen für die Ortschaften Lindstedt, Seethen und Zichtau. Für die einzelnen Orte entstanden ganz unterschiedliche Ideen. "Wir haben die Orte besucht und einfach auf uns wirken lassen", erklärte Denise Reinhold. In Lindstedt waren die Studentinnen besonders inspiriert von dem alten Gutshaus und dem Guts-park. "Wir haben uns auf dem Gelände jeder einen stillen Ort gesucht, und dort sind uns dann die Ideen für die Installationen gekommen", sagte sie.

Unter anderem, so teilten es die Studentinnen am Montag interessierten Bewohnern mit, sollen im August beim Gutsteich tagsüber Geräusche von lachenden Kindern, Entengeschnatter und Fröschen eingespielt werden und abends schwimmende Lichter den Teich in ein romantisches Licht tauchen. Weitere Audioinstallationen sind im Gutspark, im Gewölbekeller des Gutshauses und bei der alten Eiche geplant. Daneben haben die Studentinnen auch viele Projekte mit Naturmaterialien und verschiedene Lichtinstallationen konzipiert. Einige dieser Projekte wurden sogar bereits realisiert. So hatten die Studentinnen am Montag in einem der Kellerräume ein Schattenspiel unter dem Motto "Mittelalter in Lindstedt" aufgebaut. "Wir wollen damit Lindstedts Gutshaus wiederbeleben", klärte Denise Reinhold über ein Ziel der Installationen auf.

Bei der alten Eiche im Gutspark ist seit Montag eine große Eichel zu sehen. Die Studentinnen hatten diese aus in der Nähe wachsenden Haselnussruten geflochten und mit Laub gefüllt.

"Einige Projekte bleiben bestehen, bis die Natur sie unkenntlich macht"

Alle Ideen für Kunstinstallationen, die im Rahmen des LandschaftsKunstInstallations-Projektes an der Hochschule entstanden sind, werden dann vom 17. bis 19. August in Lindstedt zu sehen sein. "Einige Projekte können aber auch nicht nur an diesem Wochenende betrachtet werden, sondern bleiben darüber hinaus bestehen, bis die Natur sie unkenntlich gemacht hat", erklärte Marcel Heins, Dozent an der Hochschule Anhalt, Leiter des Studentenprojekts und Vorsitzender des Vereins Historische Region Lindstedt. Die Installationen in Seethen und Zichtau werden bereits früher als in Lindstedt gestaltet.

Vom 18. bis zum 20. Mai werden die Projekte der Studentinnen in Seethen umgesetzt. Am 9. und 10. Juli werden die Installationen in Zichtau präsentiert. "In Zichtau soll dann auch die große Eröffnung des Projektes sein", betonte Marcel Heins.

Die Kunstprojekte wurden von der Hochschule und den Studentinnen für das diesjährige EuroLandArt-Festival konzipiert. Momentan sei noch nicht klar, ob die Installationen im Rahmen des internationalen Festivals gezeigt werden, so Heins. "Die Finanzierung ist derzeit noch nicht gesichert", erklärte er.

Zusammen mit Nathalie Keurmeur vom Verein altmärkisches Aufbauwerk Apenburg betreut Marcel Heins das Festival vor Ort, denn "das es findet auf jeden Falls in diesen drei Orten statt". Ob das Studentenprojekt ebenfalls zu den Kunstinstallationen gehören wird, das entscheide sich in den nächsten Wochen. "Wir werden aber auf jeden Fall an den festgelegten Wochenenden die Projekte in den unterschiedlichen Orten zeigen, ob nun im Rahmen des EuroLandArt oder nicht", betonte Marcel Heins.

"Wir hoffen natürlich, dass das gut bei den Leuten ankommt"

Umgesetzt werden die Ideen der sechs Studentinnen nicht von ihnen selbst, "wir können an den Wochenenden wahrscheinlich wegen wichtiger Prüfungen nicht hier sein", so Denise Reinhold. Andere Studenten, die sich für das Projekt entscheiden, werden dann unter Leitung von Marcel Heins die Ideen der Studentinnen versuchen umzusetzen. "Wir hoffen natürlich, dass das gut bei den Leuten ankommt", sagte Denise Reinhold.

Die Lindstedter, die am Montag zu der Präsentation gekommen waren, zeigten sich schon einmal begeistert von den Ideen. Dann komme wieder etwas Leben in das Dorf, darin waren sich alle einig. Besonders fasziniert waren die Dorfbewohner von den Installationsvorschlägen für den alten Gutsteich.