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Wohnungsbau Wünsche der Mieter sind gefragt

Drei Häuser an der Ernst-von-Bergmann-Straße sind saniert die Gardeleger Wohnungsgenossenschaft setzt ihr Modernisierungskonzept fort.

Von Ilka Marten 28.01.2017, 06:00

Gardelegen l Mit Pinsel und Spachtel sind Robert Pracht und Martin Bauermeister im Treppenhaus des Wohnblockes Ernst-von-Bergmann-Straße 23-25 tätig. Es sind die letzten Pinselstriche im Haus der Gardeleger Wohnungsgenossenschaft (WGG), denn damit sind innerhalb von eineinhalb Jahre alle drei WGG-Häuser an der Ernst-von-Bergmann-Straße mit insgesamt 36 Wohnungen komplett saniert.

Allein 2016 investierte die WGG in die Sanierung 2,1 Millionen Euro, berichtet Henri Schulz, geschäftsführender Vorstand der WGG. Nach vier Monaten Bauzeit seien alle zwölf sanierten Wohnungen am 1. Dezember bezugsfertig an die Mieter übergeben worden, so Schulz. Darunter waren sechs Mieter, die schon vor der Sanierung dort wohnten, und sechs neue. Das Haus war für die Sanierung komplett leer gezogen. „Daher haben wir für einige Mieter übergangsweise Wohnungen hergerichtet, teils Wohnungen komplett leer geräumt und Möbel eingelagert“, verdeutlicht Schulz. Trotz stetig steigender Baukosten hätten die Ausgaben der WGG – auch durch langfristige Verträge mit den Baufirmen – „im vorgesehenen Rahmen gehalten werden können“, betont Schulz.

Das nächste Projekt hat der Vorstand der WGG bereits konkret geplant: die Sanierung der Stendaler Straße 91-93, das Haus direkt neben dem Edeka-Markt.

Ursprünglich sollte bewohnt saniert werden, „aber unsere Erfahrungen sind viel besser, wenn die Häuser leer gezogen sind“, betont Schulz. Und er fügt hinzu: „Das tun wir unseren Mietern auch nicht mehr an.“ Für die zurzeit noch verbleibenden sieben Mieter der Stendaler Straße 91-93 werden frisch sanierte Wohnungen hergerichtet. Für das große Haus mit den 24 Wohnungen haben Henri Schulz und sein WGG-Vorstandskollege Maik Eulenberg besondere Pläne. Alle nicht tragenden Wände werden nach dem Leerzug herausgenommen. „Dann wird es im Sommer einen Tag der offenen Tür geben, mit dem wir gezielt junge Leute ansprechen möchten, um zu hören, was sie sich wünschen“, so Schulz. Denn vermehrt gebe es Nachfragen von jungen Familien nach Wohnungen von 80 bis 90 Quadratmeter. Doch für ein Unternehmen wie die WGG würden solche großen Wohnungen Risiken bedeuten. Schulz: „Das Schwierige bei ihnen ist die Anschlussvermietung, wenn eine Familie nach ein paar Jahren auszieht.“ Es sei einfach problematisch, wenn von mindestens 600 Euro Miete brutto gesprochen werden, weil das vielfach eine Zahl sei, wo sich etwa Familien für Eigentum entscheiden. „Deswegen wollen wir uns mal anhören, was gebraucht wird“, so Schulz. Zielgruppe seien insbesondere junge Menschen und Familien.

Fest steht schon, dass aus den 24 Wohnungen wohl einmal 18 werden. „Die Lage hier ist super. Einkaufsmärkte, Arzt, alles ist erreichbar“, sagt Schulz. Die unteren Wohnungen werden barrierefrei sein, alle Bäder und Wohnungen werden komplett saniert. Nach vorne – zur Sonnenseite – werden Balkone angebaut, „denn nach Feierabend ist auf der Stendaler Straße auch nicht mehr so viel los“, schätzt Eulenberg ein. Die Nadelbäume vor dem Haus werden gefällt. Fertigstellung für das Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von 1,8 Millionen Euro wird Mitte 2018 sein.

Und der WGG-Vorstand hat weitere Pläne. Ein weiterer Leerzug ist für die Sanierung der Isenschnibber Str. 21-27 geplant. Allerdings steht die Sanierung erst ab 2018 an.