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Begleitausschuss Anti-Gewalt-Projekt mit Schülern

Ein Anti-Gewalt-Projekt in der Grundschule Stadtmitte brachte der Begleitausschuss, während seiner jüngsten Sitzung auf den Weg.

Von Mike Fleske 08.03.2016, 11:00

Genthin l Eine lange Tradition der Erziehung zu einem gewaltfreien Miteinander gibt es in der Grundschule Stadtmitte. Gemeinsam mit dem Freizeitverein Süd V als Träger, wird diese Tradition nun fortgesetzt. Der Begleitausschuss bewilligte Mittel in Höhe von rund 1400 Euro für einen Projekttag gegen Gewalt, in den alle Kinder der Schule einbezogen werden sollen.

„Wir bedienen uns Experten von außerhalb, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Kinder wesentlich aufmerksamer und konzentrierter bei der Sache sind, als bei den Lehrern, die sie täglich sehen“, erläuterte Schulleiter Ingo Doßmann. So werden die Kinder der ersten und zweiten Klasse die Theatervorstellung „Geheimsache Igel“ zu sehen bekommen. Die Inszenierung soll den Grundschülern aufzeigen, wie sie sich drohenden Übergriffen von Fremden verweigern und selbstbewusst „Nein“ sagen können. In den Klassen wird es nach der Aufführung eine Besprechung des Stückes geben. Aufgeführt wird das Stück von Schauspielern des Präventionstheaters in Berlin. „Die Inszenierung hat eine hohe Qualität und die Schauspieler wissen, auf welche Weise sie die Inhalte vermitteln müssen“, erläuterte Doßmann.

In den dritten und vierten Klassen wird die Theaterpädagogin Eva Streitberger die Mitmachgeschichte „Sophie wehrt sich“ präsentieren. Dabei sollen sich die Kinder ausprobieren und Anregungen zu Konfliktlösungen bekommen. In der dritten Klasse wird es zudem einen Projektteil zum Thema „Knigge“, in der vierten zum Thema „Gewalt im Internet“ geben.

Die Begleitausschussmitglieder diskutierten während der Sitzung zudem über Schwerpunktsetzungen bei der Projektbewilligung. „Wir haben die Möglichkeit, bestimmte Bereiche bei der Abwägung für Fördermittel stärker zu gewichten“, erläuterte Gabriele Herrmann von der Koordinierungs- und Fachstelle. Beispielsweise könnten bei einer Schwerpunktsetzung Projekte gegen Rechtsextremismus eher gefördert werden, wenn gleichzeitig weitere Anträge zu Themen wie Integration oder Kooperation vorlägen. „Ich sehe darin ein Problem“, meinte beispielsweise Ausschussmitglied Christoph Grothe.

„In Genthin geht es vorrangig um die Integration von Flüchtlingen. In Jerichow und Parey sind die Schwerpunkte andere“, lehnte er einen thematischen Schwerpunkt ab. Auch André Eikel pflichtete dem bei. „Wir müssen bei der Bewilligung von Anträgen oft schnell auf einen Bedarf reagieren, der kurzfristig entsteht, daher können wir ohne einen Schwerpunkt besser agieren.“ Ingo Doßmann brachte auf den Punkt: „Ein Schwerpunkt wäre nur dann interessant, wenn wir bis zu einem Stichtag alle Projekte sammeln und dann auswählen müssten.“ Da so nicht gearbeitet würde, sei auch eine Abwägung nicht notwendig.

Im vergangenen Jahr waren die letzten Mittel erst im November vergeben worden und auch in diesem Jahr sind noch Projektanträge möglich, da noch Fördermittel von rund 50 000 Euro zur Verfügung stehen. Die Ausschussmitglieder einigten sich darauf stärker bei möglichen Initiatoren für das Einreichen von Projekten zu werben.

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