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Feuerwehr Mann stirbt bei Brand in Kade

Bei einem Brand in Kade bei Genthin ist ein 66-jähriger Mann ums Leben gekommen. Ermittler vermuten Suizid.

Von Massimo Rogacki 07.06.2016, 23:35

Kade l Ein 66-jähriger Mann ist bei einem Brand in Kade in der Nacht zu Dienstag ums Leben gekommen. Am Dienstag um 0.30 Uhr waren die Feuerwehren Kade, Karow und Genthin zu einer ausgebauten Scheune in der Genthiner Straße ausgerückt. In der Wohnung entdeckten die Einsatzkräfte einen regungslos auf dem Boden liegenden Mann. Alle Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Das Feuer ist den Ermittlungen zufolge durch eine Verpuffung von Gasen entstanden. Der Schaden beträgt 20.000 Euro.

Kurz nach Mitternacht war Nachbar Werner Zander durch einen Knall aufgeschreckt worden. Als er aus dem Haus trat, habe er bereits die Flammen und die Rauchentwicklung in der Scheune des Nachbarn gesehen. Er habe dann die 112 gewählt, sagt er.

Die Feuerwehren aus Kade, Karow und Genthin waren mit insgesamt 39 Kameraden an der Unglücksstelle, sagt Einsatzleiter Dirk Rechholtz. Die Feuerwehrleute löschten den Brand. Die letzten Einsatzkräfte verließen die Unglücksstelle um etwa 3.30 Uhr, teilt Jerichows Wehrleiter Ralf Braunschweig mit.

Untersuchungen zum Brand führte am Dienstagvormittag die Kriminalpolizei Jerichower Land. Die Brandursachen-Ermittlung wurde von Beamten des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt übernommen.

Kriminalhauptkommissar Jörg Fischer vom Polizeirevier Jerichower Land bestätigt, die Polizei habe in der Wohnung zwei Gasflaschen entdeckt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der 66-Jährige einen Suizid beabsichtigt habe, sagt der Sprecher des Polizeireviers.

Der Mann hatte sich hinter einem an der Genthiner Straße liegenden Wohnhaus in einer ausgebauten Scheune eingerichtet. Das Vorderhaus hatte bis zu dessen Tod vor einem halben Jahr sein Vater bewohnt. Der beim Feuer verstorbene Mann sei gehbehindert gewesen, dreimal am Tag habe ein Pfleger ihn besucht, berichten Nachbarn.

Aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen habe man den Mann nicht mehr auf der Straße zu Gesicht bekommen. „Wenn es kein Unfall gewesen ist, kommt das aus heiterem Himmel“, sagt ein Nachbar. Zudem kümmerte sich eine Betreuerin um den Verstorbenen. Eine gesetzliche Vertretung wird eingesetzt, wenn Menschen aufgrund von Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln können.

Die Mutter des verstorbenen Mannes lebt in einem Altenpflegeheim in Genthin. Die Betreuerin des Verstorbenen war am Morgen nach dem Unglück in Kade und drückte gegenüber der Volksstimme ihr Bedauern aus. Sie habe diesen Vorfall nicht kommen sehen. Nichts habe darauf hingedeutet, dass der von ihr betreute Mann vorhatte, sich etwas anzutun, sagte die Betreuerin.

Dass es sich um eine Selbsttötung handeln könnte, bestätigte am Dienstagvormittag ein vor Ort befindlicher Ermittler des LKA. Eine abschließende Stellungnahme, die diesen Verdacht bestätigt, gab es am Dienstag noch nicht.