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Toter Schwan Vogelgrippe nun auch in Zabakuck?

Mit dem Fund eines toten Schwanes scheint auch die Region Genthin von der Vogelgrippe eingeholt zu sein.

Von Simone Pötschke 04.02.2017, 09:00

Zabakuck l Noch sei nicht abschließend bestätigt, ob der Schwan bei Zabakuck tatsächlich an der Vogelgrippe verendet sei, sagte Claudia Hopf-Koßmann, Pressesprecherin des Landkreises, am Freitag auf Anfrage der Volksstimme.

Nach endgültiger Feststellung durch das Landesamt für Verbraucherschutz Stendal und einer Feindiagnostik durch das Friedrich-Loeffler Institut werde der Landkreis eine Allgemeinverfügung für einen Kontrollbezirk erlassen, hieß es. Gleiches, darauf machte Hopf-Koßmann aufmerksam, gelte für einen weiteren Fall von Vogelgrippe im Bördekreis. Der entsprechende Kontrollbereich berühre auch den Landkreis Jerichower Land im Bereich der Stadt Burg.

Voll erwischt hat es allein mit dem Vogelgrippe-Verdacht den Tierpark in Zabakuck. So hielt die Freude über den erst am Mittwoch wieder eröffneten Zabakucker Tierpark nur kurz.

Die Einrichtung hatte nur etwa 24 Stunden mit der Einschränkung, alle Vögel vor Wildvögeln geschützt zu halten, wieder die Tore geöffnet.

Die Tierparkleitung reagierte unverzüglich auf den Verdacht einer Vogelgrippe-Erkrankung, da sich der Tierpark im Falle der Vogelgrippe-Bestätigung in einem Wildgeflügelsperrgebiet befinden würde. Das Sperrgebiet, sagte Tierparkleiterin Juliane Reimann, werde dann für mindestens 21 Tage aufrecht erhalten und danach vielleicht in ein Beobachtungsgebiet übergehen. „Wir drücken dafür die Daumen, dass wir anschließend wieder öffnen können“, teilte Juliane Reimann mit.

Bestätigt sich der Vogelgrippe-Verdacht in Zabakuck, wäre das der dritte Fall im Jerichower Land.

Erstmals wurde das hochansteckende Vogelgrippe-Virus im November bei einem Schwan auf einem See bei Rosian (Möckern) nachgewiesen.

Den zweiten Geflügelpestverdachtsfall im Jerichower Land bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut kurz vor Weihnachten bei einer Ente aus einem Stall in Möser. Anders als noch bei dem ersten Fall im November hatte der zweite Fall weitaus größere Auswirkungen. Fast 10 000 Enten mussten in einer Tierzucht bei Körbelitz getötet werden.

Territorial näher an die Region Genthin rückte eine Vogelgrippe-Erkrankung vor reichlich vier Wochen, am 5. Januar, heran, die in Briest (Brandenburg) bei einer Graugans nachgewiesen wurde.

Grundsätzlich besteht zur Zeit unabhängig von den genannten Fällen im gesamten Land Sachsen-Anhalt auf Grund der Vogelgrippe eine Einstallpflicht für Geflügel. „Das ist für uns Geflügelzüchter nicht neu, schon Anfang der 2000er Jahre gab es eine Einstallpflicht“, erinnert sich Fritz Lichtenberg vom Kleintierzuchtverein Klitsche-Stremme. Trotzdem sind er und andere Gefügelhalter verunsichert. Die Tiere reagieren mit Stress darauf, im Stall bleiben zu müssen. „Ich beobachte zum Beispiel, dass sie auf die Eier einhacken und sie zerstören.“

„Ich bin auch verunsichert, ob wir unsere Tiere brüten lassen sollten. Die Nachzucht unserer Tiere ist gefährdet“, sagt Lichtenberg.

Uwe Balzer vom Rassegeflügelzuchtverein Genthin warnt vor emotionalen Diskussionen. Mittlerweile würden einige Rassegeflügelzüchter die Segel streichen. Die verbleibenden Züchter würden auch noch vergrault werden.

Er vermisse einen wissenschaftlichen Nachweis, woher der Erreger komme und wie die Übertragungswege vonstatten gehen.