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24-Stunden-Rennen Genthiner kämpfen bis zum Schluss

Die Genthiner sind versierte Mopedfahrer. Das bewiesen sie auch in diesem Jahr beim 24-Stunden-Rennen in Kalbe in der Altmark.

Von Mike Fleske 02.10.2017, 11:00

Genthin/Kalbe l „Es war, wie in den vergangenen Jahren zuvor, ein überwältigendes Wochenende“, resümieren die Genthiner Starter des 24-Stunden-Simsonrennens in Kalbe/Vahrholz. Bis zur Erschöpfung hat das DMD-Racing-Team mit seinem nach dem Sesamstraßen-Frosch benannte Simson-Moped „Kermit“ sein Rennen gefahren.

So sei es erneut eine Teilnahme mit Höhen und Tiefen gewesen. Angefangen beim so genannten Le-Mans-Start, bei dem die Fahrer zu Rennbeginn nicht auf ihrem Motorrädern sitzen, sondern einige Meter entfernt dahinter auf den Startschuss warten und dann zum Fahrzeug laufen. „Wir lagen danach als achte in der ersten Spitzkurve und waren nach der ersten Runde schon auf Platz eins“, beschreibt Team-Mitglied Oliver Hofmann die ersten, fast schon dramatischen Minuten des Rennens.

Danach gab es durch einen Rennabbruch der Rennleitung einen ersten Ausfall. „Unsere Fahrer waren in allen Rennsituationen allererster Sahne“, sagt Hofmann. Staubtrocken fing das Rennen an. Kein Tropfen Wasser hatte die Strecke in den Tagen zuvor berührt, so dass die Feuerwehr dreimal die Rennstrecke mit Wasser besprühte. Doch später gab es ländlichen Dauerregen, der bei den Genthinern zu drei unverschuldeten Stürzen führte. Die Situation verlangte den Teilnehmern alles fahrerische Können ab.

„Das Getriebe von Kermit schaltete in 24 Stunden ungefähr 85.000 Mal“, gab Teamchef Denny Granzow einen Einblick in die technischen Belastungen. „Man kann sich ungefähr vorstellen, was den Fahrern abverlangt wurde.“ Nachdem 22,5 Stunden absolviert waren, lag Kermit mit fünf Runden Vorsprung auf Platz eins. Ein Mega-Erfolg, bei zunächst 84 gestarteten Teams. Aber dann kam es zum plötzlichen, unerwarteten Ausfall.

Nach etlichen Reparaturversuchen meinte Teamchef Granzow: „Wir haben alles, was zu machen geht, gemacht.“ Zweimal wurde eine neue Zündung eingebaut und eingestellt, ein mal ein neuen Vergaser eingebaut und zweimal die Zündkerze gewechselt.

Chefelektroniker Michael Götze musste beinahe passen: „Wir haben 90 Minuten geschraubt, nichts half.“ Die rettende Idee: „Eine Sache von zehn Sekunden - Kreuzschraubendreher hinten in den Motor rein, dreimal drehen, fertig.“ Auf die rettenden Handgriffe kamen die Genthiner jedoch zu spät. Der Zeitverlust kostete dem Kermit-Team den Sieg.

Denny Granzow setzte sich nach erfolgreicher Reparatur die letzten 20 Minuten auf Kermit und fuhr das Team zum Schluss noch auf den fünften Platz. Zunächst war die Enttäuschung groß, doch schnell fasste die Truppe wieder Mut.

„Wir werden im kommenden Jahr garantiert wieder mit Kermit und dem DMD-Racing-Team an den Start gehen“ , verkündete die Truppe in der vergangenen Woche. „Denn den Kampf um den Pokal wollen wir nicht aufgegeben.“

Einen kleinen Pokalerfolg konnten die Genthiner übrigens für sich verbuchen: „Die Trophäe für die schnellste Rundenzeit, gesponsert von der Werbeagentur Granzow, konnten wir wieder mit nach Hause nehmen“, berichtete Tobias Abelmann. Am Ende waren die Kanalstädter faire Sportleute und gratulierten den Erstplatzierten des Teams „BillTech sp. Dachdecker Kaul“ aus Arendsee.