Frischemarkt braucht noch Anlauf

Genthin l Noch nicht ganz in Schwung kam der neue Frischemarkt am Sonnabend, der parallel zum Kinderfest stattfand. Bei der jüngsten Auflage waren fünf Stände vor dem Rathaus aufgebaut, an denen sich aber während der Öffnungszeiten nur wenige Kunden einfanden. „Man müsste mit dem Markt in den frühen Morgenstunden beginnen, wenn die Leute Zeitungen und Brötchen holen“, sagte ein Besucher.

Damit stieß er durchaus auf Zustimmung bei den Händlern. „Die Leute gehen lieber vormittags auf den Markt im Zusammenhang mit ihrem Wocheneinkauf“, sagte Imker Karl-Heinz Sperfeldt aus Burg, der mit seinem Stand zum ersten Mal in Genthin war und unter anderem Laga-Honig im Angebot hatte. Vielleicht müsse der Frischemarkt erst wachsen. „In Möckern gibt es einen ähnlichen Markt, der erst nach und nach umfangreicher geworden ist.“

Er würde, sofern es die Zeit zulässt, gern häufiger nach Genthin kommen. „Vielleicht sollte die Stadt überlegen, die Händler und die Organisatoren in einer Gesprächsrunde an einen Tisch zu bringen.“

Fest im Blick hat Katja Overbeck Genthin. „Spätestens zum Kartoffelfest bin ich wieder hier“, kündigte die Inhaberin des Gewürzhofes Dreibachen an. Sie war mit einem klassischen Marktstand mit unzähligen Kräutern und Gewürzen beim Frischemarkt vertreten. „Ich denke, dass der Samstagsmarkt eine gute Idee ist, aber viele Händler sind zu dieser Zeit bei anderen Märkten gebunden.“

Für Martina Wagner hatte sich der Aufbau ihres ganz klassischen Marktstandes mit Spargel, Erdbeeren und Wurst gelohnt. „Ich habe heute wesentlich mehr Umsatz gemacht, als beim ersten Frischemarkt“, sagte die Mitarbeiterin des Hofladens Flügge aus Klitsche. Es sei gut, wenn sich lokale Händler präsentieren können.

Wirklich unzufrieden war nur Hans-Dietrich Braciak, an dessen Gemüse- und Blumenstand Kunden und Umsatz ausblieben. „Für mich hat der heutige Tag nicht viel gebracht“, monierte er. Ein Markt am Samstagnachmittag hole die Menschen nicht vom Supermarkt weg.

Das Experiment „Frischemarkt“ wird seitens der Stadt fortgeführt. „Wir halten an weiteren Terminen für den Frischemarkt fest, geplant sind Termine im August und September“, sagt die Bürgermeistervertreterin Alexandra Adel. Auch sei ein früherer Beginn möglich. „Wenn die Händler dem Wunsch folgen.“

Die Stadt hat ein erstes, vorsichtig positives Fazit gezogen und geht nun in die Werbung um weitere Standbetreiber. „Wir werten zeitnah die zwei Markttage aus und werden dann die neuen Termine bekannt geben.“

Auf einen weiteren Wunsch einiger Kunden möchte die Stadt dann nach Möglichkeit auch eingehen. Sie hatten vorgeschlagen, dass es erneut kleinere Aktionen wie das Dosenwerfen oder Basketballspielen geben sollte.

„Wir werden prüfen, inwieweit kleinere Aktionen wie Büchsenwerfen umgesetzt werden können“, reagierte Alexandra Adel.