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Ausschuss Zoff um Grün: Fortsetzung folgt

Die Pflege der Grünflächen, die Arbeit des Bauhofes und die Sauberkeit bleiben in Genthin Themen.

Von Simone Pötschke 13.09.2017, 01:01

Genthin l Die Arbeit des zentralen Bauhofes qualifiziert sich in den Gremien des Stadtrates offensichtlich zum Dauerbrenner. Auch in der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses.

Den Einstieg in eine erneute Auseinandersetzung bot dabei ein Vorkommnis, über das längst Gras gewachsen zu sein schien. Aber es kam anders: Es sei ihm wichtig, noch einmal in Erinnerung zu rufen, dass nach dem Himmelfahrtstag der Marktplatz mit Glasscherben von Flaschen übersät war, die zum folgenden Markttag nicht beseitigt worden waren, monierte Lutz Nitz (Bündnis 90/Die Grünen). Die Kritik daran, die er daraufhin im Genthiner Rundblick äußerte, stieß seinerzeit insbesondere bei Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) nicht gerade auf Gegenliebe. Der Stadtchef erwiderte spürbar verärgert darauf, dass der Diensthabene des Bauhofes plötzlich erkrankt gewesen sei und eine Vertretung organisiert werden musste.

Ein Schlussstrich unter diese Angelegenheit war damit für Nitz noch nicht gezogen. Seine Kritik richtete sich nicht an den Bauhof, sondern an den Zustand des Marktes, bekräftigte er nun.

Nitz begründete in der Ausschusssitzung die Relevanz dieser Meinungsverschiedenheit: „Ich finde es legitim, dass man solche Probleme anspricht, um letztlich über kurze Wege etwas zu verändern. Das liegt mir am Herzen, Genthin ist schließlich meine Stadt. Mir wäre es auch lieber, sofort Lösungen anbieten zu können.“

Gerade als Stadtrat sei er an dem Tag in Bedrängnis geraten, als ihn die Bürger vor Ort auf den vermüllten Zustand angesprochen hätten. Es sei für ihn unangenehm gewesen, auf diese Fragen keine Antwort parat zu haben.

Der Redebeitrag von Lutz Nitz wurde für Genthins Bürgermeister Thomas Barz zu einer Steilvorlage, um auf die in den vergangenen Wochen vielfach geäußerte Kritik des nunmehr zentralisierten Bauhofes einzugehen.

Vor dem Hintergrund, dass dieses Thema immer wieder Gegenstand in Ortschaftsrats-, Ausschusssitzungen und auch in der Berichterstattung des Rundblicks war, zeigte Bürgermeister Barz Nerven.

Er finde es „in höchstem Maße unfair, in (seiner- d. R.) Abwesenheit Kritik zu äußern“, spielte er auf einige dieser Veranstaltungen an. Praktisch wären es die Genthiner Mitarbeiter gewesen, die während der Vegetationsperiode die Ortschaften über Wasser gehalten hätten, sagte er in Richtung von Klaus Voth (CDU) und Franz Schuster (Ländliche Wählergemeinschaft Fiener). „Ich bitte um Verständnis, dass man nicht alles schafft. Was soll die Verwaltung machen, wenn kein Geld da ist“, hob der Bürgermeister auf die immer wieder aufflackernden Diskussionen ab.

Das provozierte Gladaus Ortschef Klaus Voth.

Er habe bereits seit Mai/Juni darauf hingewiesen, wie der Zustand der Grünflächen sei und dies stets mit Fotos belegt. Wenn selbst der Friedhof des Ortes über Wochen nicht in Ordnung ist, sei das blamabel. Er habe Verständnis dafür, dass nicht alles in Schuss sein könne, sagte Voth an Barz gerichtet. Voth berichtete, dass er wiederholt von Gladauern angesprochen werde, ihre Hinweise und Probleme aber nur weitergeben könne und die zuständigen Stellen immer wieder auffordere, tätig zu werden. Langsam vermittle ihm die Verwaltung jedoch das Gefühl, dass das alles nicht so wichtig sei.

Horst Leiste (SPD) hakte an dieser Stelle ein. Man solle die Umstände in Betracht ziehen, die in diesem Jahr für einen extremen Grünbewuchs gesorgt hätten. Der Bauhof sei überall unterwegs, wenn es Mängel gebe. Man solle dafür Verständnis zeigen.

Bürgermeister Thomas Barz sagte an die Kritiker des zentralen Bauhofes gewandt, dass sie nicht nur fordern, sondern auch Argumente aufführen sollten.

Klaus Voth plädierte in den vergangenen Wochen dafür, die Technik des Bauhofes wieder ortsnäher, das wäre für Gladau in Tucheim, zu stationieren. So würden Wege kürzer und die Arbeitszeit könnte durch das Wegfallen von Anfahrtszeiten besser genutzt werden.

Bei der jüngsten Ausschusssitzung sagte Voth erneut: „Das Zentrum eines Dorfes muss in Ordnung sein, auch wenn es Ausfälle durch Krankheiten oder personelle Engpässe gibt.“

Gestern informierte die Genthiner Stadtverwaltung darüber, dass sie zwei weiteren Stellen für den zentralen Bauhof ausgeschrieben hat.