1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Erst Umleitung, dann Vollsperrung

Bauarbeiten Erst Umleitung, dann Vollsperrung

Die Ferchländer haben in den zurückliegenden Wochen einiges in Sachen Straßenverkehr ertragen müssen.

Von Bettina Schütze 11.07.2019, 01:01

Ferchland l Früh um 6 Uhr, so erzählten Anwohner, war es mit der Ruhe vorbei. Dann passierten nicht nur unzählige Pkws die Umleitungsstrecke, sondern auch viele Lkws. Da soll es dann schon mal vorgekommen sein, dass die Gläser in der Schrankwand bedenklich wackelten. Eltern beschwerten sich daraufhin, weil sie mittlerweile Angst um ihre Kinder hatten, die über die nun sehr viel befahrene Straße zur Bushaltestelle mussten.

Sie forderten, dass während der Umleitungszeit wenigstens Tempo-30-Schilder aufgestellt und die Polizei ein Auge auf den Verkehr haben sollte. Dies lehnten die zuständigen Behörden des Landkreises mit der Begründung ab, der Bereich kein Unfallschwerpunkt sei. Deshalb sei eine Geschwindigkeitsrbegrenzung nicht möglich.

Das wollte Enriko Weber aus Ferchland, selbst Papa, so nicht hinnehmen. „Die Gesundheit unserer Kinder steht im Vordergrund.“ Aber auch die anderen Bürger hatten Probleme, gefahrlos die L 54 in diesem Bereich zu überqueren. Gemeinsam mit den Regionalbereichsbeamten Frank Lorenz (Elbe-Parey) und Niels Haferland (Burg) nahm er an einer Tempokontrolle vor Ort teil. Dazu gesellten sich auch noch weitere Bürger, die ihren Unmut über den Zustand äußerten.

Während der kurzen Kontrolle, ein Einsatz der Beamten beendete sie, wurden keine Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Bei einer einstündigen Kontrolle am Mittwochmorgen mit den Regionalbereichsbeamten Frank Lorenz und Nadine Mittag – die Genthiner Straße war keine Umleitungsstrecke mehr – passierten 44 Fahrzeuge den Messpunkt. Lediglich eine Autofahrerin war mit ihren 70 km/h schneller, als es die Polizei erlaubt. „Der Durchschnitt der anderen Fahrer lag bei 40 km/h“, so Frank Lorenz. Er erläuterte Enriko Weber auch den Messvorgang.

Seit Mittwochmorgen ist die Genthiner Straße wegen Abriss und Neuaufbau eines Durchlasses zwischen Nielebock und Ferchland voll gesperrt. Das bedeutet unter anderem, dass der Bus an der Kirche in diese Richtung nicht fährt.

Davon betroffen war ein Ferchländer Bürger, der nach Genthin zum Arzt wollte und so nicht mit dem Bus fahren konnte. Familienangehörige brachten den Mann schließlich nach Genthin. Der Bus, so ist auf dem Aushang an der Bushaltestelle zu legen, verkehrt nicht vom 7. Juli bis voraussichtlich 14. August.