Einwohner von Kade sind gefragt Bensdorfer machen gegen Windkraft mobil
Unmittelbar an der brandenburgisch-sachsen-anhaltischen Landesgrenze, bei Bensdorf, soll ein Windpark entstehen. Die Unterlagen im Genehmigungsverfahren sind derzeit in der Stadt Jerichow, in der Außenstelle Genthin, einzusehen.
Genthin/Jerichow l Etwas mehr als einen Steinwurf von Kader-Schleuse, in einer Entfernung von etwa 1200 Meter, soll er entstehen, ein Windpark, dessen Errichtung und Betrieb die Firma Planungsgemeinschaft Windpark Herrenhölzer GbR beim brandenburgischen Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz beantragt hat.
Zwölf Windkraftanlagen vom Typ Vestas V 112 mit einer Nabenhöhe von 140 Metern, einem Rotordurchmesser von 112 Metern, einer Gesamthöhe von 200 Metern und mit einer Leistung von je drei Megawatt sollen hier entstehen. Es ist das erste Projekt dieser Art, das die Kader und damit die Stadt Jerichow, beschäftigen muss. Im Rahmen der Beteiligung der Behörden habe die Stadt Jerichow auf eine zu erwartende Beeinträchtigung des Landschaftsbildes hingewiesen, sagte Jerichows Bauamtsleiterin Marita Sontowski auf Anfrage.
Bürger können ihre Einwendungen noch bis zum 17. Februar in der Außenstelle des Jerichower Rathauses in Genthin (Breitscheidstraße) schriftlich erheben. Aber nur noch bis zum 3. Februar, also in der nächsten Woche, sind der Genehmigungsantrag sowie die dazugehörigen Unterlagen für den Windpark, auch in Genthin, einzusehen.
Als Erörterungstermin hat das brandenburgische Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz den 20. März ab 10 Uhr in der Gaststätte Dorotheenhof in Wusterwitz festgesetzt.
Während man auf der sachsen-anhaltischen Seite offensichtlich ganz unaufgeregt mit dem Thema Windkraft in diesem Bereich umgeht, hat sich auf brandenburgischer Seite eine "Bürgerinitiative Umweltschutz Bensdorf" gegründet, die dieses Projekt und ein weiteres der Firma Procon mit über 24 Anlagen unbedingt verhindern will. Inwiefern die Aktivitäten der Bürgerinitiative über die Landesgrenze schwappt, wird die Zukunft zeigen. Die Debatte um die Windparks wird auf der brandenburgischen Seite jedenfalls mit harten Bandagen geführt.
Die brandenburgischen Gemeindevertreter haben ihr Einvernehmen für den Bau der zwölf Windräder durch die Firma Planungsgemeinschaft Windpark Herrenhölzer GbR versagt.
Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete, sieht das von der Gemeinde beauftragte Büro auf Grund sogenannter Tabuzonen kein Potenzial für Windräder, während die Regionale Planungsgesellschaft ein 550-Hektar-Areal nördlich der B 1 bis südlich des Elbe-Havel-Kanals entlang der Grenze zu Sachsen-Anhalt als Suchraum favorisiert.