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Berufsbild Wie cool ist eigentlich der Landwirt?

Im Projekt "Endspurt" drehen Schüler Kurzfilme über Berufsbilder. Ein spannendes Projekt.

Von Susanne Klose 21.04.2019, 07:00

Burg/Genthin l „Wir wollen den Schülern zeigen, dass sie ihren Traumberuf auch hier in der Region finden können“ – so erklärt Holger Probst das Anliegen von „Endspurt“. Das Berufsorientierungsprojekt will den Jugendlichen zeigen: Für den Traumberuf müssen sie vielleicht gar nicht nach Berlin, Hamburg oder München. Vielleicht liegt er ja hier im Jerichower Land um die Ecke. Oder hinter der nächsten Filmklappe?

Denn: Um den jungen Erwachsenen Berufsgruppen abseits vom Social Media-Star näher zu bringen, dreht das Projekt Endspurt zusammen mit Schulen im Landkreis Imagefilme für Berufe wie Landwirt. Dafür hatte sich die Gesamtschule Möser entschieden. Und die Jugendlichen wollten vor allem eins zeigen: Dass die Arbeit als Landwirt weitaus mehr ist als Stallleben und Kühe füttern. „Dabei muss auch viel Technisches beachtete werden, etwa die richtige Programmierung der Melkmaschine“, so der Pädagoge.

Gedreht wurde zwischen Tieren und Stroh von Landwirt Karsten Bathge in Stegelitz. Neben den Gesamtschülern aus Möckern hatten im ersten Halbjahr des laufenden Schuljahrs außerdem noch die Diesterweg-Sekundarschule in Burg sowie die Sekundarschule Möser die Kamera in die Hand genommen.

„Für die technischen Dinge erhalten die Schüler eine kurze Einweisung und dann müssen sie selbst ran“, sagt Probst. Das Projekt wird von den Schülern nach der regulären Schulzeit als AG besucht. Die Zielsetzung ist eindeutig: „Wir wollen die Fachkräfte von morgen hier im Landkreis behalten.“

Um diese für Ausbildungsberufe zu begeistern, sollen die Jugendlichen ihre eigene junge Sprache nutzen. Für die Diesterwegschüler führte der rote Teppich direkt in die Kita „Kinderparadies“. Sie porträtierten den Beruf des Erziehers. Im Autohaus „Schubert Motors“ nahmen die Jugendlichen der Sekundarschule Möser Filmklappe und Kamera zur Hand.

Das Projekt scheint einen kreativen Nerv zu treffen. „Seit Februar sind wir an vier Schulen im Kreis“, weiß Probst. Diesmal zeigen die Schüler der Gesamtschule Möckern den Weg hin zum Lehrer, ganz ohne Abitur. Die Sekundarschule Parey nimmt den Beruf des Sozialpädagogen unter die Lupe, die Förderschule Parchen liebäugelt mit dem Bademeister – und für die Sekundarschule Carl von Clausewitz geht es in den Knast. „Sie haben sich den Beruf des Justizvollzugsbeamten ausgesucht“, erklärt Holger Probst.