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Salzige Tour Besucherpleite im Henkelmuseum

Das Genthiner Henkelmuseum geht einer ungewissen Zukunft entgegen.

Von Simone Pötschke 21.06.2018, 01:01

Genthin l Die Werbung in der Region Genthin für einen Besuch des Henkelmuseums auf der Salzigen Tour lief auf Hochtouren. Die Resonanz muss jedoch bescheiden ausgefallen sein. Offizielle Besucherzahlen gibt es nicht. Es sollen, erzählt man sich hinter vorgehaltener Hand, am gesamten Wochenende weniger als zehn Einzelbesucher den Weg zum Henkelmuseum gefunden haben.

Die über die Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft (QSG) beschäftigte Mitarbeiterin, die das Henkelmuseum betreut, wollte sich dazu gegenüber der Volksstimme nicht äußern. Auch das spricht dafür, dass sich weiter dunkle Wolken über dem Henkelmuseum zusammenbrauen. Überraschend ist das nicht.

Seit mehr als einem Jahr ist mittlerweile bekannt, dass der Weiterbestand des Henkelmuseums unbestimmt ist. Genthins damaliger Bürgermeister Thomas Barz räumte seinerzeit ein, dass wenige Besucher und hohe Kosten die QSG perspektivisch vor Entscheidungen stellen würden. Eine zu erarbeitende Konzeption solle darüber Auskunft geben, an welchem Standort das Museum zukünftig optimaler betrieben werden könne. Einen konkreten Termin ließ Barz offen.

Nach wie vor halte der Förderverein dennoch an seinem Vorhaben fest, für das Henkelmuseum eine Dauerausstellung zur Genthiner Industriegeschichte zu entwickeln. Kürzlich hatte Inprotec-Geschäftsführer Pierre Schwerdtfeger gegenüber der Volksstimme erklärt, dass es aktuell keine Abrisspläne oder Überlegungen für das Henkelmuseum gebe.

Dennoch stehen etliche Fragen im Raum, auf die der Genthiner Rundblick bei QSG-Geschäftsführer Lars Bonitz um Antworten bat. Per E-Mail wurden ihm am Montag die Fragen sowohl an die dienstliche als auch an die private E-Mail-Adresse mit der Bitte übermittelt, der Redaktion bis zum Mittwochnachmittag zu antworten.

Der Geschäftsführer kam dieser Bitte aus unbekannten Gründen nicht nach. Neben einer Rückfrage zu den konkreten Kosten, die die QSG für die Bewirtschaftung des Museums aufbringen muss, bat die Redaktion um Auskunft, wie das Museum landesweit beworben wird, um es auch über die Region Genthin hinaus bekannt zu machen.

Kontaktdaten für einen Besuch des Henkelmuseums finden Interessenten auf der Internetseite der Touristinformation der Stadt Genthin. Unter den für das Henkelmuseum angegebenen Telefonnummern meldet sich zuverlässig ein Ansprechpartner, das ergab ein kleiner Volksstimme-Test. Das in Ergänzung zum Henkelmuseum 2011 ins Leben gerufene Waschmuseum wurde bereits vor zwei Jahren aus Kostengründen geschlossen. Ein in Rede stehender Umzug nach Ferchland ist bis heute nicht erfolgt.

Das Henkelmuseum wurde am 29. Mai 1996 eröffnet. Für diesen Zweck wurde die frühere Warmbadeanstalt, errichtet im Jahr 1925, umgebaut.