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Henkel-Werk Blick hinter die Werkskulissen

Im kommenden Jahr jährt sich zum 100. Mal die Grundsteinlegung des Henkel-Werkes in Genthin. Fünf Firmen wollen dieses Ereignis würdigen.

Von Susanne Christmann 10.12.2020, 05:00

Genthin l Im kommenden Jahr ist es am 4. August genau 100 Jahre her, dass 1921 der Grundstein für das Henkel-Werk in Genthin gelegt wurde. Henkel hatte sich für sein Zweigwerk für den Standort Genthin entschieden, weil die Lage hier ideale Verfrachtungsmöglichkeiten durch Bahn und Schifffahrt bot und das Werk aufgrund der großzügigen Platzverhältnisse als moderne Fabrikanlage aus einem Guss geplant und errichtet werden konnte. In lediglich eineinhalb Jahren wurde das neue Seifenwerk damals errichtet.

Dass die Grundsteinlegung und das Werk mit seiner Waschmittelherstellung prägend für Genthin waren und nach dem endgültigen Rückzug Henkels aus Genthin im Jahre 2009 durch die nachfolgenden Firmen immer noch sind, ist wohl unbestritten. Zwar werden im Genthiner Chemiepark keine Waschmittel mehr direkt hergestellt, dafür aber die Grundstoffe dafür. Bei Solvay P & S sind das Spezialtenside (waschaktive Substanzen, die bewirken, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, fein vermengt werden können), bei Sinarmas Cepsa werden anionische Tenside – Grundstoffe für Wasch-und Reinigungsmittel und auch für Körperpflegemittel – produziert und die Inprotec AG stellt Granulate und Pulver her.

Gemeinsam mit der Firma ReFood, die auf Lebensmittelentsorgung spezialisiert ist, haben sich die vier Firmen entschlossen, einen gemeinsamen Tag der offenen Tür zu veranstalten. Wie Dr. Michael Fleig, Standort-Manager von Sinarmas Cepsa in Genthin, gegenüber der Volksstimme erklärte, ginge es zur Zeit darum, einen geeigneten Termin dafür zu finden. Denkbar sei, diesen Tag in die Aktionen der Festwoche zum 850. Geburtstag der Stadt Genthin im September 2021 mit einzubinden. Mit dem Festkomitee müsse man dazu aber erst einmal ins Gespräch kommen. Eine E-Mail-Anfrage dazu sei abgeschickt worden. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, so Fleig, der sich den Hut der Organisation für diese Aktion aufgesetzt hat, diesen Tag an einen möglicherweise im kommenden Jahr durchgeführten bundesweiten Tag der Chemieunternehmen zu koppeln.

Auf jeden Fall wollen die vier Firmen Geld dafür zusammenlegen, um zum Beispiel im Vorfeld gemeinsam für diesen Tag zu werben und Standausrüstungen und Ähnliches besorgen zu können. Pressesprecherin Nicole Dinter bestätigte gegenüber der Volksstimme, dass Solvay P & S Genthin sich an dieser Aktion beteiligen möchte.

Die Überlegungen dazu seien aber noch im Anfangsstadium, weshalb dazu noch nichts Genaueres gesagt werden könne. Das bestätigt auch Marcel Derichs von ReFood. Man sei dazu im Gespräch mit den Partnern am Standort in Genthin. Aber zur Verkündung einer aussagekräftigen Planung sei es noch zu früh. Aber in „irgendeiner Art und Weise werden wir uns einbringen“, erklärt er. Für ReFood spiele dabei auch der Sicherheitsaspekt eine große Rolle. Wie viele Leute können auf das Firmengelände gelassen werden? Welche Bereiche lassen Öffentlichkeit überhaupt zu, welche nicht? Diese Aspekte und mehr gelte es für ReFood dabei zu berücksichtigen, so Derichs.

Wie beziehungsweise ob überhaupt das Waschmittelmuseum, das sich auf dem heutigen Gelände von Inprotec befindet, in diesen Tag der offenen Tür eingebunden wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar. Das Museum beleuchtet schließlich mit vielfältigen Exponaten die Geschichte der Waschmittelproduktion in Genthin von Anbeginn bis heute. In den gemeinsamen Tag der offenen Tür sollte es also miteinbezogen werden.