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Ein Fest für Nostalgiker Das erwartet Besucher beim Deutschen Mühlentag in Parey

Der Heimatverein Parey lädt auch in diesem Jahr anlässlich des Deutschen Mühlentages wieder zum Verweilen an der Paltrockmühle ein. Besichtigungen sind an diesem Tag möglich - und noch vieles mehr.

Von Bettina schütze Aktualisiert: 17.05.2024, 08:10
Die Paltrockmühle in Parey wird am Pfingstmontag wieder, wie auch schon in den Jahren zuvor, Anziehungspunkt für viele Besucher sein.
Die Paltrockmühle in Parey wird am Pfingstmontag wieder, wie auch schon in den Jahren zuvor, Anziehungspunkt für viele Besucher sein. FOTO: BETTINA SCHÜTZE

Parey. - Der Heimatverein Parey präsentiert anlässlich des 31. Deutschen Mühlentages am Pfingstmontag, 20. Mai, die Pareyer Paltrockwindmühle. In der Zeit von 11 bis 17 Uhr sind Mühlenbesichtigungen möglich. Dazu wird eine Fotoausstellung gezeigt. Der „Kleine Pareyer Kalender 2025“ erlebt seine Premiere. Für den kleinen Hunger gibt es unter anderem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Der Eintritt ist frei. Der Heimatverein freut sich aber über kleine Spenden.

Bockwindmühle seit 1896

Die Geschichte der Paltrockmühle reicht bis in das Jahr 1896 zurück. Im Juli 1896 wurde zunächst eine Bockwindmühle auf dem Flurstück „Unterhawe“ errichtet. Der Mühlenkörper wurde von Burg nach Parey umgesetzt. Im November 1896 bestätigte Zimmermeister W. Köppen aus Parey dann den korrekten Aufbau. Bei einer Versteigerung im Jahr 1902 erwarb der Burger Kaufmann O. Schmidt die Windmühle. Ein Jahr später veräußerte er diese an den Rentner G. Huhn aus Magdeburg.

Bäckermeister Heinrich Ogen, so ist in der Chronik zu lesen, wurde durch einen Kaufvertrag vom 18. April 1904 Eigentümer der Bockwindmühle. Sein Sohn Artur ließ im Jahr 1951 die Bockwindmühle zur Paltrockmühle umbauen. Der Name „Paltrock“ ist von einem bis zur Erde reichenden und gestreiften Mönchsgewand abgeleitet. Das Drehen des Mühlenkörpers, der auf einem Rollenkranz gelagert ist, erfolgt mit Hilfe einer Windrose auf dem Dach.

Das kleine Stallgebäude neben der Mühle wurde im Jahr 1920 errichtet. Darin sollte ein Gasmotor untergebracht werden. Der sollte die Arbeit des Müllers erleichtern und vom Wind unabhängig machen. Der Gasmotor war bis zum Jahr 1946 in Betrieb. Danach folgte der Anschluss an das Elektronetz. 1975 wurde die Paltrockmühle in die Denkmalliste aufgenommen.

Durch Blitzschlag zerstört

Diese letzte gewerblich betriebene Windmühle auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wurde am 1. Mai 1983 durch einen Blitzschlag zerstört. Mitglieder des Mühlenvereins Sachsen-Anhalt setzten sich dafür ein, dass die Mühle wieder aufgebaut werden konnte. Mit Hilfe von Fördermitteln wurde es im Jahr 1990 möglich, eine ebenfalls denkmalgeschützte Mühle aus Fenz bei Köthen an den alten Mühlenstandort in Parey umzusetzen.

Am 21. März 1992 konnte das Richtfest gefeiert werden. Am 2. Deutschen Mühlentag im Jahr 1995 konnte dann die neue Mühle als technisches Denkmal funktionstüchtig den Besuchern präsentiert werden.

Die Paltrockmühle ist im Eigentum der Gemeinde Elbe-Parey und in lebenslänglichem Besitz des Müllermeisters Erwin Ogen.